274 
r 
Lorchen. Ja, ja! das thu nur. Sonst bekommst 
du allerlei zur Antwort, und hast am Ende doch — 
Nichts. 
305. Das Vogelnest. 
Wilhelm. Anna. 
Wilhelm (clllf einen Baum zeigend). Siehst du, Anna? Siehst 
du da oben? 
Anna. Was denn? 
Wilhelm. Die Kohlmeise! Still, still, daß sie uns 
nicht merkt. — Richtig, da schlüpft sie hinein, in den 
hohlen Ast. Da ist gewiß ihr Nest. 
Anna. Wahrscheinlich! Und du willst wohl gleich 
hinauf und das arme Thierchen ausplündern? 
Wilhelm. Was denn plündern? Meinst du die Eier¬ 
chen? Nein, aus den Eierchen mache ich mir nichts. Oder 
soll ich dir einige holen? 
Anna. Ich mag kein fremdes Gut. Aus den Eiern 
kommen ja nachher die neuen Vögelchen; die machen 
uns mehr Freude, wenn sie herumflattern und „Pink, 
Pink" rufen. 
Wilhelm. Sieh, da kommt die Meise wieder heraus! 
Ich glaube gewiß, es sind schon Junge da. Das wäre 
aber ein Fund, Anna! Dir sollen die Vögelchen mit 
gehören. Wir wollen Acht geben, ob die Alte wieder¬ 
kommt und etwas im Schnabel trägt. 
Anna. Du willst doch die Vögelcheu nicht wegnehmen? 
Wilhelm. Ei gewiß! Du sagtest ja selbst, daß du 
Freude dran hättest, wenn sie „Pink, Pink" riefen. 
Anna. Ja, wenn sie im Freien fliegen und in den 
Bäumen herumhüpfen. 
Wilhelm. Da ist es ja doch noch schöner, wenn wir 
sie nahe bei uns haben, in einem Käfig. 
r
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.