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III. Sagen.
Tempelrittern, wie sie im Anfang waren. Es war nämlich lange Jahre,
nachdem der Gral durch Joseph in den Okzident war gebracht worden,
niemand würdig, dieses Heiligtum zu besitzen, weshalb es Engel
schwebend in der Luft hielten, bis Titurel, der sagenhafte Sohn eines
sagenhaften christlichen Königs von Frankreich (vielmehr wohl Anjou),
nach Salvaterre in Biscaya geführt wurde, wo er auf dem Berge
Montsalvage, dem unnahbaren Berge, eine Burg für die Hüter des Grals
und einen Tempel für das Heiligtum selbst erbaute und jenes heilige
Rittertum gründete.
Die Fläche jenes Berges, die von Onyx war, wurde glatt ge¬
schliffen, daß sie leuchtete wie der Mond, und auf dieselbe wurde durch
des Grals Kraft über Nacht der Grundriß der Burg und des Tempels
gezeichnet. Der Tempel war rund (wie die Gebäude und Kirchen der
Tempelritter), hundert Klafter im Durchmesser. An der Rotunde standen
zweiundsiebzig Chöre oder Kapellen, sämtlich achteckig, auf je zwei
Kapellen kam ein Turm, also sechsunddreißig Türme, rund herum stehend,
von sechs Stockwerken, jedes mit drei Fenstern und mit einer von außen
sichtbaren Spindeltreppe. In der Mitte erhob sich ein doppelt so hoher
und doppelt so weiter Turm. Das Werk war auf eherne Säulen ge¬
wölbt, und wo sich die Gewölbe mit den Schwibbogen reiften, waren
Bildwerke von Gold und Perlen. Die Gewölbe waren blauer Saphir
und in der Mitte eine Scheibe von Smaragd darin gefalzt mit dem
Lamm und der Kreuzesfahne in Schmelzwerk. Alle Altarsteine bestanden
aus blauen Saphirsteinen, als Symbolen der Sündentilgung, und auf
ihnen waren grüne Samtdecken gebreitet; alle Edelsteine fanden sich zu¬
sammen vereinigt in den Verzierungen über den Altären und Säulen,
die goldfarbene Sonne und der silberweiße Mond waren im Gewölbe der
Tempelkuppe in reinstrahlenden Diamanten und Topasen dargestellt, so
daß das Innere auch bei Nacht mit wunderbarem Glanze funkelte und
leuchtete; die Fenster waren nicht von Glas, sondern von Kristallen,
Beryllen und anderen farbigen Edelsteinen, und um den brennenden Glanz
zu mildern, waren Gemälde auf diesen Steinen entworfen; das Estrich
war wasserheller Kristall, und unter diesen! sah man, von Onyx gefertigt,
alle Tiere der See, als ob sie lebten. Die Türme waren von edlem Gestein,
mit Gold ausgelegt, die Dächer der Türme und des Tempels selbst von
rotem Gold mit Verzierungen von blauem Schmelzwerk. Auf jedem
Turme stand ein kristallnes Kreuz und auf diesem ein Adler mit aus¬
gebreiteten Schwingen, aus rotem Golde geschlagen und weithin funkelnd,
so daß er von ferne, da man das kristallne Kreuz nicht sehen konnte,
fluglings zu schweben schien. Der Knopf des Hauptturmes war ein
riesiger Karfunkel, der weithin in den Wald auch bei Nacht leuchtete,
so daß er den Templeisen zum Leitstern diente. In der Mitte dieses