Noch hängt am Mauerpflock ein Nest
verwirrten Wergs, das Seil zu spinnen,
Wie halbvermorschtes haar und drinnen
Der Schwalbe überjährig Nest.
7. Und von des Dalkens haken nickt
Lin Schellenband an Schnall' und Niemen,
Mit grober Wolle ist gestickt
„Diana" auf dem Lederstriemen,'
Lin Pfeifchen auch vergaß man hier,
Nls man den Tannensarg geschlossen,-
Den Mann begrub man, tot geschossen
hat man das alte, treue Tier.
8. Sitz' ich so einsam am Gesträuch
Und hör' die Maus im Laube schrillen,
Das Lichhorn blafft von Zweig zu Zweig,
Um Sumpfe läuten Unk' und Grillen —
Wie Schauer überläuft's mich dann,
Uls hör' ich klingeln noch die Schellen,
Im Walde die Diana bellen
Und pfeifen noch den toten Mann.
209. Letzte Worte.
t. Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach,-
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!
2. Wo aller Lrdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.
3. Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!
2JO. Die beschränkte Frau.
1. Lin Krämer hatte eine Frau,
Die war ihm schier zu sanft und milde,
Ihr haar zu licht, ihr Uug' zu blau,
Zu gleich ihr Blies dem Mondenschilde;
Wenn er sie sah so still und sacht
Im Hause gleiten wie ein Schemen,
Dann saßt es ihn wie böse Macht,
Lr mußte sich zusammennehmen.