Full text: [Halbband 2 = (Für Ober-Tertia), [Schülerband]] (Halbband 2 = (Für Ober-Tertia), [Schülerband])

Das, weit gelandet, vor mir blüht, 
Drin heiß die Erntesonne glüht. 
5 Und Arnr in Arm, es war kein Traun:, 
Mein Wirt und ich an: Apfelbaum, 
Wir lauschten einer Nachtigall, 
Und Friede, Friede überall. 
Ein Zug auf fernem Schienendamm 
10 Kam angebraust. Wie zaubersam! 
Er brachte frohe Menschen her 
Und Güterspenden segenschwer. 
Einst sah ich den metallnen Strang 
Zerstört, zerrissen meilenlang, 
i5 Und wo ich nun in Blumen stund, 
War danmls wild zerwühlter Grund. 
Der Sommermorgen glänzte schön 
Wie heute; glitzernd von den Höhn, 
„Den ganzen Tag mit Sack und Pack", 
so Brach nieder aus Verhau, Verhack 
Zum kühnsten Sturm, ein weißes Meer, 
Des Feindes wundervolles Heer. 
Ich stützte, wie aus Erz gezeugt, 
Mich auf den Säbel, vorgebeugt, 
25 Mit weiten Augen, offnem Mund, 
Als starrt' ich in den Höllenschlund. 
Nun sind sie da! „Schnellfeuer!" „Steht!" 
Wie hoch im Rauch die Fahne weht! 
Und Mann an Mann hinauf, hinab, 
so Und mancher sinkt in Graus und Grab. 
Zu Boden stürz' ich! Einer sticht 
Und zerrt mich, ich erraff' mich nicht, 
Und um mich, vor mir, unter mir, 
Ein furchtbar Ringen, Gall und Gier. 
35 Und über unfern wüsten Knaul 
Bäumt sich ein scheu gewordner Gaul. 
Ich seh' der Vorderhufe Blitz, 
Blutfestgetrockneten Sporenritz. 
Den Gurt, den angespritzten Kot, 
'o Der aufgeblähten Nüstern Rot. 
Und zwischen uns mit Klang und Kling
	        
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