Körner. Krumniacher. [III] 107
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Urquell der Gnade, erkenn ich dich.
Bater du, segne mich!
4. Vater du, segne mich!
In deine Hand beseht' ich mein Leben,
Du kannst es nehmen, du hast es gegeben:
Zum Leben, zum Sterben segne mich!
Vater, ich preise dich!
5. Vater, ich Preise dich!
's ist ja kein Kampf für die Güter der Erde/
Das Heiligste schützen wir nüt dem Schwerte:
Drum, fallend und siegend, preis ich dich.
Gott, dir ergeb ich mich!
6. Gott, dir ergeb ich mich!
Wenn mich die Donner des Todes begrüßen,
Wenn meine Adern geöffnet fließen:
Dir, mein Gott, dir ergeb ich mich!
Vater, ich rufe dich!
Friedrich Adolf Krummacher (1767—1845).
*107. Das Lied vom Samenkorn.
1. Der Sämann streut aus voller Hand
Den Samen auf das weiche Land,
Und, wundersam! was er gesät,
Das Körnlein, wieder aufersteht.
2. Die Erde nimmt es in den Schoß,
Da wird es seiner Windeln los/
Ein zartes Keimchen kommt hervor
Und hebt sein rötlich Haupt empor.
3. Es steht und frieret, nackt und klein,
Und steht um Tau und Sonnenschein/
Die Sonne schaut von hoher Bahn
Der Erde Kindlein freundlich an.