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Während des unseligen Landshuter Erbfolgekrieges (1504) suchte
böhmisches Kriegsvolk wie vor Zeiten die Hussiten die Opferpfalz heim
und raubte und sengte. Da brachen der Herzog Albrecht von Bayern
und der Kaiser Maximilian in Person gegen sie auf. Winzerer stieß
mit seinen. Fußknechten bei Regensburg zu ihnen. Am näãchsten
Morgen rückte die vereinte Macht über Stadtamhof hinaus zur
Brücke über den Regen gen Wenzenbach. Die Böhmen bildeten hier
mit ihrem Schanzzeug eine feste Wagenburg. Beim Kampfe kam
der Kaiser in arge Not. Als die Bedrängnis am höchsten war,
drangen die Landsknechte unter Winzerer todverachtend vor, retteten
den Kaiser und erstürmten die Wagenburg. Die Böhmischen wurden
so furchtbar geschlagen, daß nur wenige derselben ihr Heimatland
erreichten. Dieser Sieg über einen Feind, der schon unsägliches
Unglück über Deutschland gebracht hatte, war ein Hauptereignis der
damaligen Zeit. Der Kaiser schlug den tapferen Winzerer, dessen
Waffengefährten Georg von Frundsberg und ein paar andere noch
auf dem Schlachtfelde zu goldenen Rittern, verlieh jedem eine gül⸗
dene Kette nebst vergoldetem Schwerte und solchen Sporen.
Nach dem Tode seines Vaters ward der edelfeste Ritter Kaspar
Winzerer Pfleger zu Tölz. Er gehörte auch zum Rate des Herzogs
von Bayern.
Als Winzerer einmal nach Wien reiste und den Kaiser besuchte,
lud ihn dieser zum Turniere. Kaiser Maximilian, der letzte Ritter,
würdigte den bayerischen Helden der großen Ehre und ritt mit ihm
selbst in die Schranken. Winzerer und sein erlauchter Partner waren
vom Kopf bis zum Fuß in vollständiger Eisenrüstung und prallten
aneinander, daß vom gewaltigen Stoß die Lanzen splitterten und
die Schäfte in die Luft flogen. Keiner der beiden aber wurde
bügellos.
Auch in dem Kriege zwischen dem König Franz J. von Frank—
reich und dem Kaiser Karl V. von Deutschland erwarb sich unser
Landsknechtobrist Winzerer mit seinem Fähnlein Lorbeeren. König
Franz war in Italien eingebrochen und belagerte Pavia. Ein deutsches
Heer rückte zum Entsatz heran. Ein Wald von Landsknechtspießen
starrte der erlesenen französischen Ritterschaft entgegen. Der König
von Frankreich ward gefangen. Üüber 10000 Feinde lagen tot.
Nie war ein Sieg der Deutschen vollständiger gewesen. Zum Ruhme
des Sieges entstanden mehrere Landsknechtlieder, sog. Paveser Weisen,
die lange Zeit gesungen wurden.