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44. 8t. Hubertus. 
11. Der Kaiser flammt vor Zorneswuth; 
er zückt sein Schwert in wilder Glut: 
„Ihr Knechte, was haut ihr gleich nicht 
in Stücken diesen kecken Wicht!" 
12. Der Knechte Schwerter blitzen hell; 
sie zücken nach dem Bischof schnell; 
der stehet furchtlos, ruhig doch: 
„Herr Kaiser, gönn' ein Wörtlein noch! 
13. Reich' mir aus deiner Schätze Zahl 
ein Goldstück her nach eigner Wahl; 
reich' einen Edelstein mir klar 
und prüf', ob ich geredet wahr!" 
14. Der Kaiser willigt das Begehr, 
reicht Edelstein und Goldstück her; 
der Bischof bricht entzwei den Stein — 
es quillen draus viel Thränen rein. 
15. Er bricht entzwei das Goldstück schnell; 
draus träufeln viel Blutstropfen hell; 
den Kaiser greifet Angst und Graus; 
die Knechte stürzen zum Saal hinaus. 
16. Es sitzt ein Bild auf güldnem Thron, 
im Purpurkleid mit goldner Krön'; 
die Schätze funkeln hell — und bleich 
starret herab die Kaiserleich'. 
44. St. Hubertus. 
Aus dem Festkalender von Pocci und Äörres. München und Wien. Bd. I. Heft 4 dir. 1. 
1. Hubertus ritt mit Speer und Hund zu jagen Hirsch und Reh 
die Wälder aus, die Wälder ein zum spiegelhellen See. 
Da schallt so laut das stille Thal von Ruf und Hörnerklang; 
jetzt springt gehetzt der weiße Hirsch vom hohen Felsenhaug. 
2. Das Jagen ist Hubertus' Lust; er jagt und jagt ihm nach, 
und jagen möcht' er für und für bis an den hellen Tag. 
Es geht bergauf und geht bergab, vorbei die steile Wand, 
bis in der engen Felsenkluft der Hirsch gefangen stand. 
3. Hubertus zielt mit scharfem Speer recht nach des Hirsches Brust; 
da sinket ihm die starke Hand, da bricht die wilde Lust; 
denn hell vom Haupt des Thieres blickt zu ihm ein Kreuzesbild, 
und schickt ihm einen Pfeil ins Herz und macht das wilde mild. 
4. Hubertus beugt sich vor dem Herrn; sein Jagen ist gestillt; 
die Ewigkeit, die Seligkeit ist nun sein einzig Wild. 
Ein Jäger Gottes ward er da, geehrt im Himmelreich: 
drum, fromme Jäger, ruft ihn an; er betet dort für euch.