I. Natur unö Naturertennen
1. 2ln die Natur.
Süße, heilige Natur, Atme süße Himmelslust
Laß mich gehn auf deiner Spur, Hangend an der Mutterbrust.
Leite mich au deiner Hand, i Ach, wie wohl ist mir bei dir!
Wie ein Kind am Gängelband! Will dich lieben für und für;
Wenn ich dann ermüdet bin, Laß mich gehn auf deiner Spur,
Sink' ich dir am Busen Hill, Süße, heilige Natur!
Friedrich Leopold von Stolberg.
2. Morgengrauen.
Noch ist in: sternenvollen Raum
Der frischen Nacht kein Hauch zu spüren.
Zuweilell nur im hellen Traum
Wie schauerild sich die Wipfel rühren.
Noch liegt es rings auf Feld und Au
Wie namenloser Trauer Schweigen;
Die Gräser stehn gebeugt im Tau,
Die Vögel schlumnlern in den Zweigell.
Ta trägt ein Hauch vom Himmelszelt
Dell ersten Lerchenjubel nieder;
Ein Schimmer überhaucht die Welt,
Ulld rein ersteigt der Tag uns lvieder.
Wilhelm Weigand.
3. Morgengebet.
O wullderbares, tiefes Schweigen!
Wie einsam ist's noch auf der Welt!
Die Wälder lmr sich leise lleigen,
Als ging' der Herr durchs stille Feld.
Bollert - Hilsenbeck-Grimm, Lesebuch. Bd. V.
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