Bismarck-Denkmal in Frankfurt a. Al. von Siemering. 
„Setzen wir Deutschland sozusagen in den Sattel, reiten wird es schon können" (Bismarcki. 
III. 
Geschichtliche Darstellungen. 
12. Alexander der Große. 
I n einem Alter, in dem gemeinhin die Menschen erst zur 
* vollen Reife männlichen Schaffens gelangen, hatte Alexander 
sein Lebenswerk schon beendigt. Er starb nicht zu früh, 
um mit seinem Ruhme die Welt zu erfüllen, um in der Sage 
5 und Dichtung noch in später Folgezeit fortzuleben, in unver- 
welklicher Jugend, gleich seinem Vorbilde Achilles. Vielleicht 
hat ihn sein früher Tod davor bewahrt, die Grenzen, die 
auch seinem titanischen* Wollen und genialen* Können ge¬ 
setzt waren, zu erfahren. Vieles von dem, was er geschaffen, 
io hat ihn nicht oder wenigstens nicht lange überlebt; vor allem 
der Bau seines Reiches selbst ist nach seinem Tode zusammen¬ 
gebrochen. Jene Vereinigung der Völker der antiken* Welt 
in einem Weltreiche, die der makedonische Herrscher in 
den wenigen Jahren seiner Regierung durchführen wollte, ist 
15 in Wahrheit erst in einem Jahrhunderte währenden Prozesse 
zur Verwirklichung gelangt, und auch da nur zum Teil. Die 
Verbindung von Orient und Okzident, wie sie Alexander 
durchsetzen wollte, hat sich auf die Dauer nicht als durch¬ 
führbar erwiesen. 
20 Die Idee* des Weltreiches ist aber mit der tatsächlichen 
Auflösung seiner Herrschaft nicht untergegangen: sie hat im 
römischen Kaiserreich in immer zunehmendem Maße ihre 
Verwirklichung gefunden; der Verbreitung der griechischen 
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