fullscreen: Physikalische Geographie

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ist, zu ragen, da fällt der in der Luft verdichtete Dampf 
nicht als Regen, sondern als Schnee auf sie herab. Ihre 
Häupter und höchsten Abhänge sind daher immer mit 
Schnee bedeckt. In solchen hohen Gebirgsregionen schmilzt 
die Sommerhitze den Schnee wohl von den niedrigeren 
Hügeln weg, die höheren Gegenden bleiben aber noch mit 
demselben bedeckt. Von Jahr zu Jahr bemerkt man, daß es 
eine Linie oder Grenze giebt, unter welcher der Boden vom 
Schnee befreit ist und über welcher der Schnee liegen bleibt- 
Diese Grenze wird die Schneelinie oder die Grenze 
des ewigen Schnees genannt. Ihre Höhe wechselt in 
den verschiedenen Teilen der Welt. Sie ist am höchsten in 
den Gegenden zu beiden Seiten des Äquators, wo sie eine 
Höhe von 4,500 Meter über dem Meere erreicht. Ander¬ 
seits nähert sie sich in den kalten Polarländern dem Mee¬ 
resspiegel. Mit andern Worten, während in den Polargc- 
genden das Klima so kalt ist, daß man selbst nahe dem 
Meere Schnee findet, sind die Länder am Äquator so warm, 
daß man viele tausend Meter steigen muß, ehe man die 
kalten Luftschichten erreicht, wo der Schnee das ganze Jahr 
liegen bleiben kann. 
188. — Wir haben wohl schon ein Schneegestöber be¬ 
obachtet und gesehen, wie erst einige Flocken durch die Luft 
fliegen, wie sie allmählich zahlreicher und größer werden und 
die Erde weiß zu werden beginnt, und wie schließlich nach 
einigen Stunden die ganze Gegend unter einer weißen 
Hülle von vielleicht 20 Zentimeter Dicke begraben liegt. 
Hier bemerken wir schon einen auffallenden Unterschied 
zwischen Regen und Schnee. Wenn es eben so lange ge¬ 
regnet hätte, so würden die Wege und Felder noch sichtbar 
sein, denn jeder Regentropfen würde, anstatt dort liegen 
zu bleiben, wo er hinfiel, entweder in die Erde gesickert
	        
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