Mit fragender Gebärde
Blickt ihn der Marschall an;
Der Herzog sah zur Erde,
Bis düster er begann:
„Mit Menschen wollf ich fechten
Und hoffte Ruhm und Sieg;
Doch mit des Schicksals Mächten
Führt Friedland nimmer Krieg.
Ab ziehtn wir von der Feste,
Sobald der Morgen grault“
Da rauscht es durch die Aste
Wie heller Jubellaut. —
Noch steht die Herzogseiche;
Da sammelt jedes Jahr
Im Schatten ihrer Zweige
Sich froh der Bürger Schar.
Karl Friedrich Günther.
84. Die Sieger.
Es sitzen zu Wien im Kaisersaal
Die Fürsten und Helden in reicher Zahl.
Sie haben entsetzet die bange Stadt,
Nach der so gelüstet den Heiden hat.
Und als nun geendet das reiche Mahl
Und freudig geleert der Siegespokal,
Spricht einer: „Genug nun mit Sang und Klang!
Nun sagt, wer die beste Beute errang!"
Ein Pole entgegnet: „Des Sultans Gold
Hab' ich mir aus seinem Zelte geholt."
Ein Lothringer drauf: „Sein stolzes Panier
Erkämpft' ich mit blutigem Degen mir."