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wird das Fleisch mit Fingern und Messern in Stücke gerissen und
gierig verschlungen. Der Knochen wird aufgeschlagen, das Mark
verzehrt. Jetzt noch ein Schluck Wasser aus einem als Becher
dienenden Straußenei, die Tasche mit Bogen und Köcher wird um-
gehängt, und man ist fertig zum Aufbruch. sedem ist vom Häupt-
ling eine Aufgabe für den Tag zuerteilt. Die Frauen holen Wasser
oder Holz; andere sammeln Wurzeln, Früchte und alles, was ihnen
sonst in den Weg kommt.
WVir wollen den Häuptling begleiten. Seine kleinen, dünnen,
gelbbraunen, schmutzigen Kerlchen schwãrmen aus. Schnellen
Schritts, mit ihren einwärts gestellten Füben watschelnd, gleiten
sie dahin, Grassstauden und Büsche umgehend. Rastlos schweift
ihr Auge umher, unablässig suchend, beobachtend.
In dem Busch windet sich eine kleine, schmalblätterige Pflanze
mit gelblichen Blüten. Schnell kniet ein Buschmann nieder, gräbt
mit Hand und Spatenstock ein handtiefes Loch und holt eine der
Kartoffel ãhnliche Knolle hervor. Sie wandert in die Ledertasche,
und weiter geht es. Hier bückt sich einer nach einem fußhohen
Bũschel. Grinsend lockert er den Boden mit einem Spatenstock
auf, vorsichtig räumt er mit der Hand den Sand fort. Da kommt
eine schwarze, kindskopfgroße Knolle zum Vorschein; mit den
Hãnden wird sie ausgegraben, ein Ruf lockt die Gefãhrten herbei.
Es ist die leckerste Knolle des Sandfeldes. Mit einem Spatenstock
zerteilt man sie in Stücke; weiher, milchiger Saft quillt heraus.
Mit Schmatzen und Schnalzen verzehrt jeder die saftige, kühle, er-
frischende Kost. Sie erquickt mehr als ein Trunk.
Hier kriecht eine Schildkrõte, zappelnd sucht sie zu entkommen.
Ein Schlag auf den Kopf, und sie verschwindet im Sack. Hier bildet
eine Vindenpflanze mit weihen und roten Blüten einen dichten
Rasen, darauf lebt eine Raupe, ein Leckerbissen besonderer Art.
Der Busch wird dichter. Dort steht ein hoher, weißer Ter-
mitenbau aus Kalkerde, die die Tiere aus der Tiefe geholt haben.
Ein hoher Baum mit undurchdringlichem schwarzgrünem Laubdache
beschattet ihn. An seinem Fub, aber noch auf dem Haufen selbst,
stehen grobe, weiße Hutpilze. Diese sind ebbar, selbst in rohem
Zustand, und so sehen wir denn die Buschmänner, jeden mit einem
groben Pilz in der Hand, eifrig beschãäftigt, den bis einen Fuß hohen
Hut den Rand entlang abruknabbern — ein höchst komisches Bild.
Der dichte Busch wird durchquert; wir stehen an einer „Vley“,
einer runden, etwa 100 Meter Durchmesser besitzenden, kahlen,
pfannenförmigen Vertiefung im Sande, die einen kleinen Teich ent—