Object: Die Poesie in der Schule

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3. Wie man ihn dann verwahret und seine Burgen bricht, 
Bis er von allem Zwange die Edeln ledig spricht. 
Dann fahre wohl, Landfriede! dann Lehndienst, gute Nacht! 
Dann ist's der freie Ritter, der alle Welt verlacht. 
4. Schon sank die Nacht hernieder, die Kön'ge sind zur Ruh; 
Schon krähen jetzt die Hähne dem nahen Morgen zu; 
Da schallt mit scharfem Sloße das Wächterhorn vom Turm. 
Wohlauf, wohlauf, ihr Schläfer! das Horn vertündet nm. 
5. In Nacht und Nebel draußen, da wogt es wie ein Meer 
Und zieht von allen Seiten sich um das Sdllein her; 
Verhaltne Männerstimmen, verworrner Gang und Drang, 
Hufschlag und Rossesschnauben und dumpfer Waffenklang. 
6. Und als das Frührot leuchtet, und als der Nebel sinkt, 
Hei, wie es da von Speeren, von Morgensternen blintt! 
Des ganzen Gaues Bauern stehn um den Ou geschart, 
Und mitten hält zu Rosse der alle Rauschebart. 
7. Die Schlegler möchten schirmen das Städtlein und das Schloß, 
Sie werfen von den Türmen mit Steinen und Geschoß. 
„Nur sachte!“ — ruft der Greiner — „euch wird das Bad geheizt, 
Aufdampfen solls und qualmen, daß euch's die Augen beißt!“ 
8. Rings um die alten Mauern ist Holz und Stroh gehäuft, 
In dunkler Nacht geschichtet und wohl mit Teer beträuft, 
Drein schießt man glüh'nde Pfeile: wie raschell's da im Stroh! 
Drein wirft man feur'ge Kränze: wie flacker's lichterloh! 
9. Und noch von allen Enden wird Vorrat zugeführt, 
Von all den rüst'gen Bauern wird emsig nachgeschürt, 
Bis höher, immer höher die Flamme lect und schweift 
Und schon mit lust gem Prasseln der Türme Dach ergreift. 
10. Ein Thor ist freigelassen, so hats der Graf beliebt, 
Dort hört man, wie der Riegel sich leise, lose schiebt. 
Dort stürzen wohl verzweifelnd die Schlegler jehl heraus? 
Nein, friedlich zieht's herüber, als wie ins Gotteshaus 
11. Voran drei Schlegel-Kön'ge, zu Fuß, demütiglich, 
Mit unbedecktem Haupte, die Augen unter sich; 
Dann viele Herrn und Knechte, gemachsam, Mann für Mann, 
Daß man sie alle zählen und wohl betrachten kann. 
12. „Willkomm! — so ruft der Greiner — willkomm in meiner Haft! 
Ichh traf euch gut beisammen, geehrte Bruderschaft 
So konnt' ich wieder dienen für den Besuch im Bad; 
Nur einen miss' ich, Freunde! den Wunnenftein, 's ist schad'!“ 
413. Ein Bäuerlein, das treulich am Feuer mitgefacht, 
Lehnt dort an seinem Spieße, nimmt alles wohl in acht: 
„Drei Könige zu Heimsen, — so schmollt es das ist viel! 
Erwischt man noch den vierten, so isbs ein Kartenspiel.“ 
3. Nie Ichlacht bei Reullingen. 
1. Zu Achalm auf dem Felsen, da haust manch kühner Aar, 
Graf Ulrich, Sohn des Greiners, mit seiner Ritterschar; 
Wild rauschen ihre Flüge um Reutlingen, die Stadt 
Bald scheint sie zu erliegen, vom heißen Drange malt. 
2. Doch plötzlich einst erheben die Städter sich zur Nacht; 
Ins Urachthal hinüber sind sie mit großer Macht. 
Bald steigt von Dorf und Mühle die Flamme blutig rot; 
Die Herden weggetrieben, die Hirten liegen tot.
	        
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