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3. Doch selbst im Seelenreiche
Harrt meiner noch die Schmach,
Es folgt der blassen Leiche
Begangner Frevel nach.
Vergebens mit Gebeten
Beschwör' ich diesen Bann,
Und mir entgegen treten
Crescentius und Johann!
4. Doch nein! Die Stolzen beugte
Mein reuemütig Fleh'n;
Ihn, welcher mich erzeugte,
Ihn werd' ich wiederseh'n!
Nach welchem ich als Knabe
So oft vergebens frug,
An seinem frühen Grabe
Hab' ich geweint genug.
5. Des deutschen Volks Berater
Umwandeln Gottes Thron;
Mir winkt der Ältervater
Mit seinem großen Sohn.
Und während, voll von Milde.
Die frommen Hände legt
Mir auf das Haupt Mathilde,
Steht Heinrich tief bewegt.
b. Nun fühl' ich erst, wie eitel
Des Glücks Geschenke sind,
Wiewohl ich auf dem Scheitel
Schon Kronen trug als Kind!
Was je mir schien gewichtig,
Zerstiebt wie ein Atom:
O Welt, du bist so nichtig!
Du bist so klein, o Rom!
7. O Rom, wo meine Blüten
Verwelkt wie dürres Laub,
Dir ziemt es nicht, zu hüten
Den kaiserlichen Staub!