Full text: [Band 4, [Schülerband]] (Band 4, [Schülerband])

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und Marke aus. Dieser Schmuck herrscht hier durchweg, während 
er wenige Meilen weiter nordwärts am eigentlichen Mittelrhein 
verschwindet. 
Bäuerliche Wappen, wie an der Meeresküste des deutschen 
Nordens, oder rätselhafte uralte Runen, wie selbst noch im nörd⸗ 
lichen Mitteldeutschland, sieht man hier freilich nicht. Ehet schmückt 
ein verwittertes Ritterwappen ein Haus, das jetzt dem Bauern 
gehört. Die Hausmarke des Pfälzers muß klar und selbstredend 
sein. Darum wählt er nur allgemein verständliche Gewerbzeichen. 
Der Weinbauer läßt eine Traube in den Schlußstein seines Hoftors 
meißeln oder zwei gekreüzte Rebmesser oder ein Faß mit ge— 
kreuzten Wingertshaken, der Metzger einen Ochsen, der Bäcker 
eine Brezel. 
Am allgemeinsten über die ganze Pfalz verbreitet ist die 
Namensinschrift oder Chiffre des Erbauers und die Jahreszahl 
auf einer Tafel über der Haustür; und selbst in den ärmsten 
Dörfern des Westrich hat man dabei noch genug Artigkeit um 
den Namen der Ehefrau neben jenen des Mannes zu stellen. 
Der Pfälzer hält so viel auf Verewigung von Namenszug und 
Bau; am Hause, daß er beides wohl auch an der Scheune 
anbring, ja in die Wetterfahne einschneidet. Am Glan steht 
mitunter selbst das Geburtsjahr des Erbauers am Hause zu 
lesen. — Haussprüche waren vordem in der Pfalz so volkstümlich, 
daß sie selbst an der Burg und am Fürstenschloß nicht fehlten. 
Über das Portal des Schlosses Katharinenburg bei Birlenbach 
fetzte die Pflazgräfin Katharine, Gemahlin des Pfalzgrafen 
Johann Kasimir von Zweibrücken, in echt pfälzischer Weise 
ihren Namenszug mit der Jahreszahl 1622 und darunter den 
Hausspruch: „Wer Gott vertraut, hat wohl gebaut“. Dieser 
Spruch gibt den Grundton an, auf den die große Mehrzahl der 
pfälzischen Haussprüche gestimmt ist. 
Wilhelm Heinrich von Riehl. 
151. Schwert aus der Scheide! 
In der Halle des Hauses, da hängt ein Schwert, 
Schwert in der Scheide.
	        
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