Full text: [Teil 2 = Klasse 4 und 3, [Schülerband]] (Teil 2 = Klasse 4 und 3, [Schülerband])

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2. Die Säbel geschwungen, die Zäume verhängt, 
Tief die Lanzen und hoch die Fahnen, 
So haben wir sie zusammengesprengt, 
Kürassiere wir und Ulanen. 
3. Doch ein Blutritt war es, ein Todesritt; 
Wohl wichen sie unsern Hieben, 
Doch von zwei Regimentern, was ritt und was stritt, 
Unser zweiter Mann ist geblieben. 
4. Die Brust durchschossen, die Stirn zerklafft, 
So lagen sie bleich auf dem Rasen, 
In der Kraft, in der Jugend dahingerafft; 
Nun Trompeter, zum Sammeln geblasen! 
5. Und er nahm die Trompet', und er hauchte hinein, 
Da — die mutig mit schmetterndem Grimme 
Uns geführt in den herrlichen Kampf hinein — 
Der Trompete versagte die Stimme! 
6. Nur ein klanglos Wimmern, ein Schrei voll Schmerz 
Entquoll dem metallenen Munde; 
Eine Kugel hatte durchlöchert ihr Erz — 
Um die Toten klagte die wunde! 
7. Um die Tapfern, die Treuen, die Wacht am Rhein, 
Um die Brüder, die heut' gefallen — 
Um sie alle, es ging uns durch Mark und Bein, 
Erhob sie gebrochenes Lallen. 
8. Und nun kam die Nacht, und wir ritten hindann; 
Rundum die Wachtfeuer lohten; 
Die Rosse schnoben, der Regen rann — 
Und wir dachten der Toten, der Toten! 
_ Ferdinand Freiligrath. 
187. Tod in Ähren. 
1. Im Weizenfeld, in Korn und Mohn, 
Liegt ein Soldat, unaufgefunden, 
Zwei Tage schon, zwei Nächte schon, 
Mit schweren Wunden, unverbunden. 
2. Durstüberquält und fieberwild, 
Im Todeskampf den Kopf erhoben. 
Ein letzter Traum, ein letztes Bild, 
Sein brechend Auge schlägt nach oben. 
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