Full text: Deutsches Lesebuch für die siebente Klasse der bayerischen Gymnasien und verwandter Lehranstalten (Klasse 7, [Schülerband])

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12g. Vierzeiler. 
a) 
Der Vater lehrte seinen Sohn, 
Keinem König gebühr' ein Thron. 
Der Sohn nahm Lehr' an in der Schule 
Und warf den Vater von seinem Stuhle. 
b) 
Die Schönheit der Welt steht groß und nah 
Vor des Menschen natürlichen Augen da; 
Du brauchst nicht um sie zu begreifen 
Fernrohr und Kleinsehglas zu schleifen. 
c) 
Wenn die Wässerlein kämen zu Haus, 
Gäb' es wohl einen Fluß; 
Weil jedes nimmt seinen eigenen Lauf, 
Eins ohne das andre vertrocknen muß. 
d) 
Nullen tretend hinter ein Eins 
Würden Tausende zählen; 
Weil sie den Führer nicht wählen, 
Zählen sie alle zusammen keins. 
e) (in persischer Form). 
Leicht ehrest du der Himmlischen Allmächtigkeit, 
Wo du auf Erden walten siehst Gerechtigkeit. 
Doch eins ist schwer und eins ist not: Auf Gott vertraun. 
Auch wo zu siegen scheint der Menschen Schlechtigkeit. 
f) 
Wann erst die Rose dieser Erden 
Frei ward vom Dorne der Beschwerden; 
Wann erst das R hinweggeschmolzen, 
Dann wird aus Erden Eden werden. 
Friedrich Rückert. 
J30. Angereihte Perlen. 
(Alexandriner.) 
1. 
Daß sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank; 
Dem Himmel sag' für Schmerz, der dich veredelt, Dank! 
2. 
Wenn du Gott wolltest Dank für jede Lust erst sagen, 
Du fändest gar nicht Zeit noch über Weh zu klagen. 
Friedr. Rückert.
	        
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