Full text: Neuer christlicher Kinderfreund

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genen Wüste «mherwandern, wo sie viele Sünde thaten, 
viele Strafe uno Leid erduldeten, aber auch eben so viele 
wunderbare Hilfe und Trost von ihrem Gott erfuhren, und 
vornämlich unter großen Zeichen durch Mose am Berge Si¬ 
nai das Gesetz empfingen, in welchem sich der Herr, ihr 
Gott ihnen nun auf'S Deutlichste offenbarte, welches hinfort 
die Grundlage ihres Lebens werden, und welches sie unauf¬ 
hörlich hinweisen sollte auf den Heiland, der ihren Vätern 
bereits verheißen war. 
Mose sollte die Kinder Israel nicht in das gelobte Land 
führen; eS war dies Josua, dem merkwürdigen Vorbilde 
Dessen, der nach mancherlei Kampf in daö Land der ewigen 
Ruhe unS bringen wird (Hebr. 4.), aufbehalten; und in 
dem Buche, welches nach ihm benannt ist, wird unS er¬ 
zählt, wie er die Eroberung des Landes unter sichtbarer 
Dazwischenkunft GolteS bewerkstelligte, wie er es unter die 
zwölf nach den Söhnen Jakobs und Josephs benannten 
Stämme deS Volks vertheilte, und wie er den Bund zwi¬ 
schen diesem und Gott feierlich erneuerte. Gott hatte gebo¬ 
ten, daß sein Volk sich in keinen Bund mit den im Lande 
wohnenden abgöttischen Völkern, den Kanaanitern, einlassen, 
sondern sie vertilgen solle, damit sie nicht von ihnen ver¬ 
führt, und der Glaube an den wahren Gott ihnen und der 
Welt rein erhalten würde. 
Sie vergaßen aber bald der Befehle ihres Gottes, schlos¬ 
sen Freundschaft mit den noch übriggebliebenen Kanaanitern, 
wandten sich zu ihrem Götzendienste und wurden zur Strafe 
für ihren Ungehorsam von Gott in die Gewalt ihrer Feinde 
gegeben, welchp sie sehr hart bedrängten. So oft sie aber 
ihre Sünde erkannten und zu dem Herrn, ihrem Gott riefen 
in der Noth, erhörte sie dieser auch, und sandte ihnen Hel¬ 
fer, welche sie von der Hand ihrer Feinde erretteten. Diese 
waren die sogenannten Richter, auch wieder Vorbilder 
von Dem, der von der Gewalt unserer geistlichen Feinde 
uns erlöset hat, von Gott reich begabte, kräftige, tapfere 
Männer und Frauen, welche indeß oft auch, wie z. B. Sim¬ 
sen, weil sie von Gott zuletzt abwichen, ihrer Strafe nicht 
entgingen. Der erste dieser Richter war Athniel, der letzte 
Samuel, und in dem ganzen Zeitraume von 450 Jahren 
sind ihrer 16 gewesen, unter denen sich besonders Ehud, 
Barak, Debora, Jael, Gideon, Jephtha und Simson aus¬ 
zeichneten. Es ist das Buch der Richter, welches nach 
ihnen benannt ist und von den Offenbarungen des Ernstes
	        
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