Full text: Für das siebente, achte, neunte und zehnte Schuljahr (Teil 3, [Schülerband])

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Er sang so herrlich, das klang über Hastingsfeld, 
Von Roland sang er und manchem frommen Held. 
11. Und als das Rolandslied wie ein Sturm erscholl, 
Da wallte manch Panier, manch Herze schwoll, 
Da brannten Ritter und Mannen von hohem Mut; 
Der Taillefer sang und schürte das Feuer gut. 
12. Dann sprengt' er hinein und führte den ersten Stoß, 
Davon ein englischer Ritter zur Erde schoß; 
Dann schwang er das Schwert und führte den ersten Schlag, 
Davon ein englischer Ritter am Bo'den lag. 
13. Normannen sahen's, die harrten nicht allzulang; 
Sie brachen herein mit Geschrei und mit Schilderklang. 
Hei, sausende Pfeile, klirrender Schwerterschlag 
Bis Harald fiel und sein trotziges Heer erlag. 
14. Herr Wilhelm steckte sein Banner aufs blutige Feld, 
Inmitten der Toten spannt' er sein Gezelt; 
Da saß er am Mahle, den goldnen Pokal in der Hand, 
Auf dem Haupte die Königskrone von Engelland. 
15. „Mein tapfrer Taillefer, komm, trink mir Bescheid! 
Du hast mir viel gesuugen in Lieb' und in Leid; 
Doch heut im Hastingsfelde dein Sang iiub dein Klang, 
Der tönet mir in den Ohren mein Leben lang." 
15. Vertrau de Vorn. 
Ludwig Nh land. 
1. Droben aufdem schroffen Steine 
Raucht in Trümmern Autafort, 
Und der Burgherr steht gefesselt 
Vor des Königs Zelte dort: 
„Kamst du, der mit Schwert und 
Liedern 
Aufruhr trug von Ort zu Ort, 
Der die Kinder aufgewiegelt 
Gegen ihres Vaters Wort? 
2. Steht vor mir, der sich gerühmet 
In vermeßner Prahlerei, 
Daß ihm nie mehr als die Hälfte 
Seines Geistes nötig sei? 
Run der halbe dich nicht rettet, 
Ruf den ganzen doch herbei, 
Daß er neu dein Schloß dir baue, 
Deine Ketten brech' entzwei!" 
3. „Wie du sagst, mein Herr und 
König, 
Steht vor dir Bertran de Born, 
Der mit einem Lied entflammte 
Perigord und Ventadorn, 
Der dem mächtigen Gebieter 
Stets im Auge war ein Dorn, 
Dem zuliebe Königskiuder 
Trugen ihres Vaters Zorn. 
4. „Deine Tochter saß im Saale, 
Festlich, eines Herzogs Braut, 
Und da sang vor ihr mein Bote, 
Dem ein Lied ich anvertraut, 
Sang, was einst ihr Stolz gewesen, 
Ihres Dichters Sehnsuchtlaut, 
Bis ihr leuchtend Brautgeschmeide 
Ganz von Tränen war betaut.
	        
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