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5. Meereswellen,
Ström' und Quellen,
Bringt ihm euren Jubel dar;
Grüne Wälder,
Aun und Felder,
Schmückt des Neugebornen Haar,
Kränzt mit Blumen seine Wiege,
Daß er weich gebettet liege,
Bis die Dornenkron' ihn drückt,
Blutig schmückt!
6. Mond und Sonne,
Gießt mit Wonne
Euer Licht in diesen Stall;
Himmelssterne,
Nah und ferne,
Sendet euren schönsten Strahl!
Bald ja werdet trüb ihr trauern,
Wenn am Kreuz in Todesschauern
Seiner Augen Himmelslicht
Sterbend bricht.
7. Kreaturen
Auf den Fluren,
Huldigt ihm mit Jubelrus!
Ihr im Meere,
Preist die Ehre
Dessen, der aus nichts euch schuf!
Was auf Erden ist und lebet,
Was in hohen Lüften schwebet,
Lob' ihn, er haucht ja allein
Leben ein!
8. Erdensöhne,
Freudentöne
Bringt dem Kinde nah und fern!
Singet Lieder,
Knieet nieder
An der Krippe eures Herrn!
Wer kann seine Lieb' ergründen?
Ach, zur Sühnung unsrer Sünden
Trug er unsre Schmach und Not
Vis zum Tod.
9. Nationen,
Die da wohnen
Auf dem weiten Erdenrund,
Lob laßt schallen,
Denn mit allen
Schloß er den Erlösungsbund;
Um uns alle zu erretten,
Trug er selber unsre Ketten,
Ging durch Tod die Himmelsbahn
Uns voran!
10. All drum singet,
Daß erklinget
Laut ein allgemeines Lied;
Wesen alle,
Singt zum Schalle
Dieses Liedes jubelnd mit;
Singt ein Loblied eurem Meister,
Preist auch ihr ihn, Himmelsgeister,
Was er schuf, was er gebaut,
Preis' ihn laut!
51. An mein Herz.
Melchior v. Diepenbrock.
1. Mein Herz, was schlägst du gleich so bange,
Wenn dir der Vater Trübsal schickt?
Sei still, mein Herz, es währt nicht lange,
Bald endet alles, was dich drückt.
2. Noch will in dir die Welt sich regen.
Die manches junge Herz betört;
Die mußt du in ein Grabtuch legen,
Gesegnen all, was ihr gehört.
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