Full text: Für das siebente, achte, neunte und zehnte Schuljahr (Teil 3, [Schülerband])

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Und kam der Pilgrim hergewallt 
Und lenkte in die Unglücksstraße, 
Hervorbrach aus dem Hinterhalt 
Der Feind und trug ihn fort zum 
Fraße. 
17. Den Felsen stieg ich jetzt hinan, 
Eh' ich den schweren Strauß begann ; 
Hin kniet' ich vor dem Christus- 
kinde 
Und reinigte mein Herz von Sünde. 
Drauf gürt' ich mir im Heiligtum 
Den blanken Schmuck der Waffen um, 
Bewehre mit dem Spieß die Rechte, 
Und nieder steig' ich zum Gefechte. 
Zurücke bleibt der Knappen Troß; 
Ich gebe scheidend die Befehle 
Und schwinge mich behend aufs Roß, 
Und Gott empfehl' ich meine Seele. 
18. Kaum seh' ich mich im ebnen 
Plan, 
Flugs schlagen meine Doggen an, 
Und bang beginnt das Roß zu 
keuchen 
Und bäumet sich und will nicht 
weichen; 
Tenn nahe liegt, zum Knaul geballt, 
Des Feindes scheußliche Gestalt 
Und sonnet sich aus warmem Grunde. 
Auf jagen ihn die flinken Hunde; 
Doch wenden sie sich pfeilgeschwind, 
Als es den Rachen gähnend teilet 
Und von sich haucht den gift'gen 
Wind 
Und winselnd wie der Schakal heulet. 
19. Doch schnell erfrisch' ich ihren 
Mut; 
Sie fassen ihren Feind mit Wut, 
Indem ich nach des Tieres Lende 
Aus starker Faust den Speer ver¬ 
sende; 
Doch machtlos, wie ein dünner 
Stab, 
Prallt er vom Schuppenpanzer ab. 
Und eh' ich meinen Wurf erneuet, 
Da bäumet sich mein Roß und scheuet 
An seinem Basiliskenblick 
Und seines Atems gist'gem Wehen, 
Und mit Entsetzen springt's zurück, 
Und jetzo war's um mich geschehen. 
20. Da schwing' ich mich behend 
vom Roß, 
Schnell ist des Schwertes Schneide 
bloß; 
Doch alle Streiche sind verloren, 
Den Felsenharnisch zu durchbohren. 
Und wütend mit des Schweifes Kraft 
Hat es zur Erde mich gerafft; 
Schon seh' ich seinen Rachen gähnen, 
Es haut nach mir mit grimmen 
Zähnen, 
Als meine Hunde, wutentbrannt, 
An seinen Bauch mit grimm'gen 
Bissen 
Sich warfen, daß es heulend stand, 
Von ungeheurem Schmerz zerrissen. 
21. Und eh' es ihren Bissen sich 
Entwindet, rasch erheb' ich mich, 
Erspähe mir des Feindes Blöße 
Und stoße tief ihm ins Gekröse, 
Nachbohrend bis ans Heft, den Stahl. 
Schwarzquellend springt des Blutes 
Strahl! 
Hin sinkt es und begräbt im Falle 
Mich mit des Leibes Niesenballe, 
Daß schnell die Sinne mir vergehn. 
Und als ich neu gestärkt erwache. 
Seh' ich die Knappen um mich stehn, 
Und tot im BluteliegtderDrache."— 
22. Des Beifalls lang gehemmte 
Lust 
Befreit jetzt aller Hörer Brust, 
Sowie der Ritter dies gesprochen', 
Und zehnfach am Gewölb' gebrochen 
Wälzt der vermischten Stimmen 
Schall 
Sich brausend fort im Wiederhall.
	        
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