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33. Es flimmt und flammt rund um ihn her
Mit grüner, blauer, roter Glut;
Es wallt um ihn ein Feuermeer,
Darinnen wimmelt Höllenbrut.
Jach fahren tausend Höllenhunde,
Laut angehetzt, empor vom Schlunde.
34. Er rafft sich auf durch Wald und Feld
Und flieht, laut heulend weh und ach;
Doch durch die ganze weite Welt
Rauscht bellend ihm die Hölle nach,
Bei Tag tief durch der Erde Klüfte,
Um Mitternacht hoch durch die Lüfte.
35. Im Nacken bleibt sein Antlitz stehn,
So rasch die Flucht ihn vorwärts reißt:
Er muß die Ungeheuer sehn,
Laut angehetzt vom bösen Geist;
Muß sehn das Knirschen und das Jappen
Der Rachen, welche nach ihm schnappen. —
36. Das ist des wilden Heeres Jagd,
Die bis zum jüngsten Tage währt
Und oft dem Wüstling noch bei Nacht
Zu Schreck und Graus vorüber fährt.
Das könnte, müßt' er sonst nicht schweigen,
Wohl manches Jägers Mund bezeugen.
4. Der Liebe Dauer.
Ferdinand Freiligräth.
1. O lieb, so lang du lieben kannst!
O lieb, so lang' du lieben magst!
Die Stunde kommt, die Stunde kommt.
Wo du an Gräbern stehst und klagst.