Full text: [Band 8 = Klasse zwei und eins, neuntes und zehntes Schuljahr, [Schülerband]] (Band 8 = Klasse zwei und eins, neuntes und zehntes Schuljahr, [Schülerband])

vom Zug der Esse scharf umbraust, 
der Meister läßt kein Säumen merken, 
doch immer lebt als Sohn des Faust 
er über seinen Erdenwerken. 
5. O sei gesegnet, dunkler Ruf 
vom Nertushaine, der uns Zeiten 
der Sehnsucht nach dem Schönen schuf, 
nach langen Lenzen, gottgeweihten! 
Heil unserm Volke, das mit Wucht 
die Scholle pflügt, der wir entstammen, 
und dennoch Lebensgipfel sucht, 
drauf ew'ge Wachefeuer flammen. 
6. O Deutschland, was dich herrlich macht, 
sind deines Herzens starke Triebe 
zu Dichtung, Frauen, Liederpracht; 
dein bestes Teil ist deine Liebe. 
Und wie um trotz'ger Eichen Schaft 
sich wilde Rosen blühend ranken, 
so schlingt um deutsche Reckenkraft 
die Schönheit ihre Lenzgedanken. 
7. Die deutsche Mannestreue hoch! 
Wohl hat sie herrlich Gut erkoren, 
doch höher steht ihr, heil'ger noch, 
das Vaterland, dem sie geboren. 
Um unsre Münstertürme saust 
der Freiheit Geist in heil'gem Grimme, 
durch unsre Eichenwälder braust 
des Schlachtengottes Donnerstimme. 
8. Solang noch unsre Wange brennt . • 
beim holden Gruße schöner Frauen, 
solang man Arbeit heilig nennt 
und Treue gilt in deutschen Gauen, 
solang vom Wasgau bis zum Belt 
wir treu zu Gott und Kaiser halten, 
solang wird keine Macht der Welt 
der deutschen Marken Grundwerk spalten. 
9. Des hohen Erbteils walte frei 
mein Volk, daß deinem Schwert, dem scharfen, 
geeint des Friedens Pflugschar sei 
und Liederfrühling deinen Harfen;
	        
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