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ii.
Zur 6efd)id)te des
Vaterlandes.
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i. Napoleon Bonaparte. Bo<Pa,ll SchreckenbaH.
as Preußen von 1806 war einem Kriegsschiffe zu
vergleichen, dessen Bauart ganz veraltet, dessen
Mannschaft mangelhaft ausgerüstet und unzweck¬
mäßig eingeübt, dessen Führung zwiespältig und
unentschlossen ist. Wenn solch ein Kasten ehr¬
würdigen Alters mit einem ähnlichen Fahrzeuge,
etwa der alten Brigg „Österreich", feindlich zu¬
sammenstieß — selbst dann war er in höchster Ge¬
fahr, und kein Mensch konnte vorhersagen, welche von beiden wackligen
Galeeren den größten Schaden oder gar den Untergang riskierte.
Demgegenüber nahm sich Frankreich aus wie eine neuzeitliche
Panzerfregatte, stattlich bewaffnet, mit wohlausgerüsteter sturm- uud
schlachterprobter Besatzung versehen und vor allen Dingen glänzend
befehligt. Aus der Kommandobrücke dieses Schiffes stand ein Mann,
der alles sah und berechnete, der alles wagte, wollte und konnte,
ein Herrscher, Staatsmann und Feldherr, wie ihn seit Cäsars Tagen
die Welt nicht wieder gesehen hatte: Napoleon Bouaparte.
„Männer machen die Geschichte" — kaum eine andere geschicht¬
liche Gestalt zeigt uns das so deutlich wie der einzigartige Mann, den
eine wunderbare Begabung und ein wunderbares Glück zum Lenker
der Geschicke Europas gemacht haben. Die Übermacht Frankreichs war
durch ihn begründet und beruhte ans seiner Person. Hätte ihn am
Abend des 13. Oktober 1806, als er sich zu nahe an die Vorposten
Hohenlohes heranwagte, eine preußische Kugel getroffen, so hätte es
kein Jena gegeben, so hätte die Monarchie Friedrichs des Großen
jedenfalls noch lange in Frieden weitervegetiert. Keiner seiner Mar-
schälle wäre fähig gewesen, sein Erbe anzutreten, weder der strenge
scharfe Davont noch der stürmische Ney, „der Bravste der Braven",
noch der verschlagene, ränkevolle Bernadotte, om wenigsten einer seiner