Object: Der Krieg mit dem Kaisertum (Teil 1)

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empfangen hatten, an ihrer Spitze der greise Feldmar¬ 
schall Wrangel; außerhalb des Bahnhofes drängte sich 
eine begeisterte Volksmenge Kopf an Kopf. Jetzt trat 
Unterstaatssekretür v. Thile an den alten Marschall 
heran; er brachte ihm die neuesten offiziellen Depeschen, 
welche das Auswärtige Amt soeben aus Paris erhalten 
hatte: die Erklärungen der französischen Minister, die 
Aufnahme derselben durch die ungeheure Mehrheit der 
Kammer, sowie die Einberufung der französischen Re¬ 
serven. Das war zwar noch keine Kriegserklärung . . . 
aber materiell waren diese Nachrichten einer solchen völlig 
gleich zu erachten. In noch erhöhter, beispielloser Span¬ 
nung erwartete man nun die Ankunft des Königs, welcher 
selbst von diesen Depeschen noch keine Kenntnis haben 
konnte, da seit Brandenburg die Fahrt nicht unterbrochen 
worden war. — Beim Einlaufen des Zuges eilte Herr 
v. Thile dem Könige entgegen; und da er diesen sowie 
Bismarck, welche von den Umstehenden umringt waren, 
zunächst nicht erreichen konnte, um seine Meldung zu 
machen, so wandte er sich zunächst an Roon, der eben 
den Wagen verließ und machte ihm leise obige Mit¬ 
teilungen. »Nun, dann wollen wir es ihnen bestens 
besorgen,« — war Roons von den Umstehenden ver¬ 
nommene Antwort darauf. Und nun folgte in dem un¬ 
scheinbaren Raume, welchen der provisorische Bahnhof 
als königliches Wartezimmer dargeboten hatte, und zwar
	        
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