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Märzlied.
I. Eh' der Lenz beginnt, Schnee von den Bergen rinnt,
singet das Vöglein schon freudigen Ton.
2. Noch blüht kein Veilchen blau, noch ist der Wald so grau;
was mag das Vögelein denn erfreusn?
3. Wärme und heller Schein hauchen ihm Ahnung ein: bald
kommt mit neuem Glück Frühling zurück.
4. Voll dieser Fröhlichkeit sing's ob der dürren Haid', lernt
auf den künft'gen Mai Lieder sich neu.
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Komm, lieber Mai, und mache
Die Bäuie wieder grün,
Und laß uns an dem Bache
Die kleinen Veilchen blühm!
Wie möchten wir so gerne
Ein Blümchen wieder seh'n;
Ach, lieber Mai, wie gerne
Einmal spazieren geh'n!
Komm', mach' es bald gelinder,
Daß Aues wieder blüht!
Dann wird das Fleh'n der Kinder
Ein lautes Jubellied.
O komm' und bring' vor Allen
Uns viele Rosen mit;
Bring' auch viel Nachtigallen
Und schone Kukuks mit!
140.
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l. Vorüber ist der Winter,
Die Frühlingssonne lacht;
Es freuen ibße Kinder
Der frischen Blumenpracht.
Gar heimlich und verborgen
Giebt Veilchen seinen Duft
Und füllet jeden un
Mit Wohlgeruch die Luft.
.Ein Wort ist jede Blüthe,
Ein Buchstab' jeder Halm.
Von Weisheit, Macht und Güte
Ertönt der Schöpfung Psalm.
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Gross sind die Werke des Herrn; wer ihrer achtet.
hat eitel Lust daran.
Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue
sich, was auf dem Erdboden wohnet; denn so er spricht,
so geschieht's; so er gebeut, so steht es da.
Buchstaben im Schöpfungsbuche.
2. Die zarte Schlüsselblume
Schließt auf die Blumenwelt;
Sie prangt zu Gottes Ruhme
Im neuerwachten Feld.
Nun strömet allen Wesen
Der Blumen Wohlgeruch.
O, Kinder, lernet lesen
In Gottes großem Buch!