105. Die Kartoffel. 71
Nach einigen Jahren breitete das Bäumchen seine Zweige und
Aeste aus und war lustig anzusehen. Denn es trug Knospen und
Blüthen, und im Herbste neigten sich die Zweige unter vielen gold—
gelben und röthlichen Aepfeln. „Was meinst du nun?“ fragte
darauf der Vater den Knaben. „O,“ antwortete dieser mit Freuden,
„es ist ein liebes und dankbares Bäumchen geworden!“ „Siehe,“
fuhr der Vater fort, „wie es die vollen Aeste dir entgegenstreckt:
Nun, ich schenk' es dir, Wilhelm; es soll von nun an dir gehören.“
Im Lens erfreu ioh dioh,
im Sommer huühl ich dich,
im Herbst ernühr ich dioh,
im WVinter wärm' ich dich.
Ein jeglicher quter Baum bringet gute Fruchte; aber ein
fauler Baum bringet arge Fruchte. Ein gutor Baum honnm nicht
arge Frũuchte bringen, und ein fauler Baum hann nioht gqute
Fruchte bringen. Ein jeglicher Baum, der nicht gute Frũchte
bringet, wird abgehauen und ins Feuer gewonfen. Darum an
ihren Fruchten sollt ihr sssie ersennen.
Erst weiß wie Schnee, dann grün wie Klee, dann roth
wie Blut, schmeckt allen Kindern gut. lpsam
105. Die Kartoffel.
Die Kartoffeln werden im Frühjahre gepflanzt. Wenn das
Land umgegraben oder umgepflügt ist, werden Löcher in die Erde
gema.n, etwa 1 Drittel Meter von einander entfernt; eine Kar—
loffel „Ar auch nur ein Theil derselben mit mehreren Augen wird
in j. 3Lo.h geworfen und dann dasselbe mit Erde zugedeckt. Das
Auze in einer kleinen Vertiefung in der Knolle. Aus ihm
kommt, wenn die Kartoffel in der Erde liegt, ein neuer Stengel.
In dem Felde legt man die Kartoffeln auch in die Furche hinter
dem Pfluge und läßt sie von demselben mit Erde bedecken. Bald
kommen die Pflanzen aus der Erde. Wenn sie ordentlich in Reihen
gesteckt sind, sieht das recht hübsch aus. Sind sie etwa eine Hand
hoch, so behackt und behäufelt man sie. Man macht die Erde um
sie locker, enffernt das Unkraut und macht dann um die Pflanze
die Erde höher. Wer die Kartoffeln nicht ordentlich behackt und
behäufelt, nicht das Unkraut entfernt, der wird nicht viel Knollen