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II. Der Minnesang und die Spielmannsdichtung.
2. Du bist mein.
Du bist mein, ich bin dein;
Dessen sollst du sicher sein.
Bist eingeschlossen
In meinem Herzen;
Verloren ist das Schlüsselein.
Du mutzt immer drinnen sein.
Verf. unbekannt, um 1150.
3. Werbung und Absage.
1. „Ich stand in tiefem Dunkel
Hoch am Zinnengang,
Da hört' ich eines Ritters
Herrlichen Gesang.
In Nürnbergs Weise klang es
Aus all der andern Schwarm.
Er mutz das Land mir räumen,
Will er nicht ruh'n in meinem Arm.'
2. „Nun bring' mir her in Eile
Mein Rotz, mein Stahlgewand;
Vor einem Weibe mutz ich
Räumen das Land.
Die möchte mich zum Freunde
Und will mich zwingen gar,
Nun soll sie meine Liebe
Entbehren jetzt und immerdar."
Der von Nürnberg, um 1160.
4. Die
1. Ich Zog mir einen Falken
Länger denn ein Jahr.
Als ich gezähmt ihn hatte,
Wie es mein Wille war,
Und ich um sein Gefieder
Ihm gold'ne Fäden wand,
Da hob er sich in die Lüfte
Und flog in wildfremdes Land.
Verlassene.
2. Ich sah den Falken wieder
In herrlichem Flug,
Wie er an seinem Fuße
Seidenriemen trug.
Und sein Gefieder glänzte
In roten Goldes Schein. —
Gott sende die zusammen,
Die gern vereinigt möchten sein!
Der von Nürnberg, um 1160,
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