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VII. Die Romantiker.
7.3u den höchsten Bergesforsten,
Wo die freien Adler horsten,
Hat sich früh sein Blick gewandt;
Nur dem Höchsten galt sein Streben,
Nur in Freiheit konnt' er leben,
Scharnhorst ist er drum genannt.
8. Keiner war wohl treuer, reiner,
Näher stand dem König keiner, —
Doch dem Volke schlug sein Herz.
Ewig auf den Lippen schweben
Wird er, wird im Volke leben
Besser als in Stein und Erz.
9. Latz uns deine Blicke scheinen,
Darfst nicht länger mehr beweinen,
Schöne Gräfin, seinen Fall.
Meinen's alle recht in Treue,
Schau, dein Vater lebt aufs neue
In des deutschen Liedes Schall.
156. Erneuter Schwur.
1. Wenn alle untreu werden,
So bleib' ich euch doch treu,
Datz immer noch auf Erden
Für euch ein Streiter sei,
Gefährten meiner Jugend,
Ihr Bilder bess'rer Zeit,
Die mich zu Männertugend
Und Liebestod geweiht.
2. Wollt nimmer von mir weichen,
Mir immer nahe sein,
Treu wie die deutschen Eichen,
Wie Mond- und Sonnenschein.
Einst wird es wieder helle
In aller Brüder Sinn,
Sie kehren zu der Quelle
In Lieb' und Reue hin.
3. Es haben wohl gerungen
Die Helden dieser Frist,
Und nun der Sieg gelungen,
Übt Satan neue List.
Doch wie sich auch gestalten
Im Leben mag die Zeit,
Du sollst mir nicht veralten,
O Traum der Herrlichkeit.
4. Ihr Sterne seid mir Zeugen,
Die ruhig niederschau'n:
Wenn alle Brüder schweigen
Und falschen Götzen trau'n —
Ich will mein Wort nicht brechen
Und Buben werden gleich,
Will predigen und sprechen
Von Kaiser und von Reich.
157. Stratzburg.
l.Wie tief auch noch versunken
Die alte Herrlichkeit,
In Aschen glimmt ein Funken —
Wir wecken ihn zur Zeit.
Es kommt ein Tag der Rache
Für aller Sünder Haupt,
Dann sieget Gottes Sache;
Da schauet, wer geglaubt.
2. Dann wollen wir erlösen
Die Schwester, fromm und fein,
Aus der Gewalt der Bösen,
Die starke Burg am Rhein,
Die Burg, die an den Stratzen
Des falschen Frankreichs liegt,
In der nach ew'gen Matzen
Erwin den Bau gefügt.