Jungfer, sie muß stille stehn
und sich einen wählen!
Schäfchen, Schäfchen, kniee dich,
knie zu meinen Füßen!
du hast mir versprochen,
einen Kuß zu geben.
Mach dich ab, du garstig Kind!
153. Schneeglöckchen läutet.
Wie kalt war es doch noch auf der Erde! Aber da kamen
schon die Sonnenstrahlen heran. Sie streichelten und küßten
das kleine Schneeglöckchen, bis es sich ganz weit öffnete. Da
fing es leise an zu läuten. Die Blümchen unter der Erde
wachten auf und sagten: „Hört ihr? Das Schneeglöckchen
läutet. Der Frühling kommt bald.“ Nun fingen sie an,
sich ihre roten, blauen und gelben Kleidchen fertig zu machen.
Als der Frühling ins Land zog, da kam ein Blümchen nach
dem andern hinauf zur Erde, und alle freuten sich, daß der
Frühling wieder da war.
154. Schneeglöckchen.
Schneeglöckchen, Schneeglöckchen
fürcht sich nicht vor Schneeflöckchen.
Wirbeln sie auch noch im März,
hat mein Schelmchen doch das Herz,
hängt aus seinem grünen Haus
viele weiße Glöckchen aus,
läutet froh durch Feld und Wald:
Frühling, Frühling wird es bald!
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