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91. Schneemann.
Wilhelm Hey.
„Seht den Mann, o große Noth,
wie er mit dem Stocke droht,
gestern schon und heute noch,
aber niemals schlägt er doch.
Schneemann, bist ein armer Wicht,
hast den Stock und wehrst dich nicht.“
Freilich ists ein gar armer Mann,
der nicht schlagen noch laufen kann.
Schleierweiß ist sein Gesicht.
Liebe Sonne, scheine nur nicht,
sonst wird er gar wie Butter weich
und zerfließt zu Wasser gleich.
92. Weihnachtslied.
Heinrich Hoffmann von Fallersleben.
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
kommt mit seinen Gaben.
Trommel, Pfeifen und Gewehr,
Fahn' und Säbel und noch mehr,
ja, ein ganzes Kriegesheer
möcht' ich gerne haben!
2. Bring uns, lieber Weihnachtsmann,
bring auch morgen, bringe
Musketier und Grenadier,
Zottelbär und Panterthier,
Roß und Esel, Schaf und Stier,
lauter schöne Dinge!
M
Doch du weißt ja unsern Wunsch,
kennst ja unsre Herzen.
Kinder, Vater und Mama,
auch sogar der Großpapa,
alle, alle sind wir da,
warten dein mit Schmerzen.