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Der haut doch gleiwuhl meihr Föiß,
Du ober haust ner zwöi.
Du kröichst scho rum su langa Zeit
Die Läng und in die Quer
Und kummst döstwög'n doch nit weit
Und wörst aff d'Letzt wöi der:
Wennst lang genoug dau in den Gros
Bist kroch'n, haust nit g'wüßt um wos,
Su wörst nauch Sorg'n, Möih und Streit
Fortflöig'n in die Eiwigkeit.
Konrad Grübel.
44. Die Spinne.
Nei, lueget doch das Spinnli a,
Wie's zarti Fäde zwirne cha!
Bas Gvatter, meinsch, chasch's au ne io?
De wirsch mer's, trau i, blibe lo!
Es macht's so subtil und so nett;
I wotU) nit, aß i's z'hasple hätt!
Wo het's di fini Ristes g'no,
Bi wellem Meister hechle lo?
Meinsch, wemme's wüßt, e mengi Frau
Sie wär so gescheit und holti au!
Jez lueg mer, wie's si Füeßli setzt
Und d'Ermel streift und d'Finger netzt!
Es zieht e lange Faden us,
Es spinnt e Bruck ans Nochbers Hus,
Es baut e Landstroß in der Luft,
Morn hangt si scho voll Morgeduft;
Es baut e Fueßweg nebe dra,
's isch, aß es ehne dure^) cha.
Es spinnt und wandelt uf und ab,
Potz tausig! im Galopp und Trab.
i) wollte. 2) Riste — Flachs. 3) ehne dure — drüben hinüber.