243
Und er reißt von der Schulter den Pulversack,
Schwamm drauf, als wär's eiue Pfeif' Tabak.
Ein Blitz, ein Krach — der Weg ist frei, —
Gott seiner Seele gnädig sei!
60 Solchen Klinken für und für
Öffnet Gott selber die Himmelstür.
Sieg donnert's. Weinend die Sieger stehn.
Da steigt es herauf aus dem Schlamm der Trancheen,
Dreihundert sind es, dreihundert Mann,
65 Wer anders als Piefke führt sie an?
Sie spielen und blasen, das ist eine Lust,
Mitfubeln die Nächsten aus voller Brust,
Und das ganze Heer, es stimmt mit ein,
Und darüber Lerchen und Sonnenschein.
70 Von Schanze eins bis Schanze sechs
Ist alles deine, Wilhelmus Rex;
Von Schanze eins bis Schanze zehn,
König Wilhelm, deine Banner wehn.
Gruß euch, ihr Schanzen am Alsener Sund,
75 Ihr machet das Herz uns wieder gesund! —
Und durch die Laude, drauß und daheim,
Fliegt wieder hin ein süßer Reim:
„Die Preußen sind die alten noch,
Du Tag von Düppel, lebe hoch!" —
50. Stürme -es Frühlings, brechet herein!
1. Nur unter Stürmen entsendet sein „Werde"
Mahnend der Lenz in den schlummernden Schacht,
Nur unter Stürmen erhebt sich die Erde,
Wenn sie vom Schlafe des Winters erwacht.
Sollen die eisigen Fesseln zerbrechen,
Sollen sich ©frönte und Fluren befrei'n,
Willst du beit Lenz — nun so mußt du auch sprechen:
Stürme des Frühlings, brechet herein!
2. Stürme des Frühlings auch gibt's, wenn zuin Streite
Einmal die Geister des Volkes erstehn;
Stürme des Frühlings auch siud's, die uus heute
Wieder mit warnender Stimme umwehn.
16*