Full text: [Abteilung 3 = Für Quarta, [Schülerband]] (Abteilung 3 = Für Quarta, [Schülerband])

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A Epische Poesie. J. Erzahlungen, Balladen, Romanzen. 
19. An stießen sie bedächtig: 
Es klang so hell und rein, 
Und bei dem Klange mächtig 
Auf lachte Wallenstein. 
24. Und der noch nie gezittert 
In heißer Schlachten Glut, 
Ein Glas, vom Schuß zersplittert, 
Brach ihm den kecken Mut. 
20. Doch oben durch die Eiche 
Rauscht' es wie Geisterton, 
Als sprächen alle Zweige 
Dem Schwur des Herzogs Hohn. 
25. Mit fragender Gebärde 
Blickt! ihn der Marschall an; 
Der Herzog sah zur Erde, 
Bis düster er begann: 
21. Und sieh! Der Festung Wälle 
Umzuckt' es, Blitz auf Blitz, 
Und seine Eisenbälle 
Her sandte das Geschütz. 
26. „Mit Menschen wollt' ich fechten 
Und hoffte Ruhm und Sieg; 
Doch mit des Schicksals Mächten 
Führt Friedland nimmer Krieg! 
22. Der Herzog an die Lippen 
Setzt schon des Bechers Rand; 
Doch eh' er konnte nippen, 
Entfuhr das Glas der Hand. 
27. W ziehn wir von der Feste, 
Sobald der Morgen graut!“ 
Da rauscht es durch die Äste 
Wie heller Jubellaut. 
23. Des Weines Tropfen spritzten 
Um Kinn und Bart und Mund; 
Des Bechers Scherben ritzten 
Die blasse Wange wund. 
28. Noch steht die Herzogseiche; 
Da sammelt jedes Jahr 
Im Schatten ihrer Zweige 
Sich froh der Bürger Schar. 
100. Der Reiter und der Bodensee. 
Von Gustav Schwab. Gedichte. Stuttgart und Tübingen, 1846. 
1. Der Reiter reitet durchs helle Tal, 
Auf Schneefeld schimmert der Sonne Strahl. 
2. Er trabet im Schweiß durch den kalten Schnee, 
Er will noch heut an den Bodensee, 
3. Noch heut mit dem Pferd in den sichern Kahn, 
Will drüben landen vor Nacht noch an. 
4. Auf schlimmem Weg über Dorn und Stein 
Er braust auf rüstigem Roß feldein, 
5. Aus den Bergen hinaus ins ebene Land; 
Da sieht er den Schnee sich dehnen wie Sand. 
6. Weit hinter ihm schwinden Dorf und Stadt, 
Der Weg wird eben, die Bahn wird glatt.
	        
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