Emanuel Gerbet.
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Und wo der Rhein durch Felsen brauset.
Und wo sich türmt der Düne Sand,
Habt Wacht am Heimatsherd,
In treuer Hand das Schwert,
Jede Stunde
Zu scharfem Streit
Macht euch bereit!
Der Tag des Kampfes ist nicht weit!
2. Hört ihr's dumpf im Osten klingen?
Er möcht' euch gar zu gern verschlingen,
Der Geier, der nach Beute kreist;
Hört im Westen ihr die Schlange?
Sie möchte mit Sirenensange
Vergiften euch den frommen Geist.
Schon naht des Geiers Flug,
Schon birgt die Schlange klug
Sich zum Sprunge;
Drum haltet Wacht
Um Mitternacht
Und wetzt die Schwerter für die Schlacht.
3. Reiniget euch in Gebeten,
Auf daß ihr vor den Herrn könnt treten,
Wenn er um euer Werk euch frägt.
Keusch im Lieben, fest im Glauben,
Laßt euch den treuen Mut nicht rauben.
Seid einig, da die Stunde schlägt!
Das Kreuz sei eure Zier,
Eu'r Helmbusch und Panier
In den Schlachten.
Wer in dem Feld
Zu Gott sich hält,
Der hat allein sich wohl bestellt.
4. Sieh herab vom Himmel droben,
Herr, den der Engel Zungen loben.
Sei gnädig diesem deutschen Land.
Donnernd aus der Feuerwolke
Sprich zu den Fürsten, sprich zum Volke;
Und lehr uns stark sein Hand in Hand!
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