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Friedrich Gottlieb Mopstock.
An mannigfalter Uranlage
5 Zu immer neuer und doch deutscher Bildung reich;
Ist, was wir selbst in jenen grauen Jahren,
Da Tacitus uns forschte, waren,
Gesondert, ungemischt und nur sich selber gleich.
10. Das Gebet des Herrn.
Mel.: „Dies sind die heil'gen zehn Gebot."
1. Du, des sich alle Himmel fteu'n,
Auch meine Seele sreut sich dein.
Daß du, du selbst, der ewig ist,
Herr, Herr, daß du mein Vater bist.
Mein Vater bist.
2. Weit, über unser Stammeln weit
Geht deines Namens Herrlichkeit.
Ihn heilige, von Lieb entbrennt,
Wer deinen großen Namen nennt,
Unendlicher!
3. Du herrschest; Gott, wer herrscht
dir gleich?
Die Welten alle sind dein Reich.
Am väterlichsten herrschest du
Durch Christum. Gieb uns Christi
Ruh,
Du bist versöhnt!
4. Der du dich uns durch ihn enthüllst,
Das nur ist selig, was du willst,
Dein Will, o Liebender, gescheh'
Auf Erden, in der Himmel Höh',
Du Liebender!
5. In unsres Leibes kleinrer Not
Sei mit uns! Gieb uns unser Brot!
Labst du den Leib, schickst du ihm
Schmerz,
Froh, still, voll Dank sei unser
Herz!
Erhalt uns dir!
6. Vergieb uns unsre Missethat,
Die Vater, dich erzürnet hat,
Wie wir, vom Haß des Bruders
rein,
Beleidigungen ihm verzechn!
Erbarme dich!
7. Zu heiß sei die Versuchung nicht,
Uns leucht. Erbarmender, dein Licht,
Wenn uns der Fluch der Sünde
schreckt,
Und Nacht vor uns dein Antlitz deckt,
Erbarmender!
8. Erlös, erlös uns unser Gott,
Aus dieser und aus aller Not?
Laß sterbend uns dein Herz er¬
flehn
Und tot zu deiner Ruh' eingehn,
Gott, dem wir trau'n!
9. In deines Himmels Heiligtum,
Auf deiner Erd' erschallt dein Ruhm.
Du bist der Herr der Herrlichkeit
Von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Halleluja!