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Die eine hieß die andre „Narr“; 
die nahm alsdann den Freund beim Kragen, 
und dieser, erst vor Schrecken starr, 
ermannte sich, um zuzuschlagen. 
Sie rauften sich und bissen sich 
und schmetterten wie zwei Trompeten; 
bald war am Boden jämmerlich 
ringsum das grüne Gras zertreten. 
Wer weiß, wozu es noch gekommen, 
wenn nicht ein Fuchs, der seitwärts schlich, 
von ungefähr den Zank vernommen. 
„He,“ rief er, „Freundchen, zähl' auf mich, 
halt' ihn nur fest, ich bringe Hilfe; 
dich „Narr“ zu nennen! Unerhört!“ 
Und eiligst sprang er her zum Schilfe. 
Die Ente, so im Kampf gestört, 
ließ rasch den Gegner los und sprach: 
„Halt, alter Spitzbub, nur gemach! 
Du wirst vom Zank nichts profitieren. 
Dem Freund sei, was er sprach, verziehn; 
wie sollt' ein Wort ihn mir entführen! 
Zu ost als Freund erprobt ich ihn. 
Doch Dank dir, den zu rechter Frist 
der Himmel mich zu mahnen wählte, 
wie weit ein Feind verschieden ist 
vom Freund, der sich einmal verfehlte.“ 
Sie flog empor, der Freund schoß in den Grund, 
der Fuchs kam an — und wischte sich den Mund. 
Vietor Blüthgen. 
41. In Eintracht und Frieden. 
Hausfriede ist Hausfreude. — Haß und Neid macht die Hölle weit. 
Der Neid frißt seinen eignen Herrn. — SFanken sich zwei, so haben 
beide unrecht. — Man bläst so lange in die Asche, bis einem die Funken 
ins Gesicht stieben. — Man kann nicht Feuer mit Feuer löschen. 
Zwei harte Steine mahlen selten kleine. Wer Zwietracht sät, arbeitet 
für des Teufels Scheuer. — Eintracht unter Nachbarn ist Vorspann 
den Berg hinan. — Wo Eintracht den Tisch deckt, sitzt der liebe Gott 
mit zu Tische. 
Volksmund.
	        
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