Hebbel. Hei ne. Herder.
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6. Ich glaube, die Wellen ver¬
schlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lorelei getan.
Der gerettete Jüngling.
o l>n NN Gottfrie d vVII H erde r. Sämtl. Werke, herausg. von Suphan, 28. Band. Berlin.
Eine schöne Menschenseele finden.
Ist Gewinn; ein schönerer Gewinn ist.
Sie erhalten, unb der schönst' und schwerste,
Sie, die schon verloren war, zu retten.
5. Sankt Johannes, aus dem öden Patmos
Wiederkehrend, war, was er gewesen,
Seiner Herden Hirt. Er ordnet' ihnen
Wächter, auf ihr Innerstes aufmerksam.
In der Menge sah er einen schönen
lo. Jüngling; fröhliche Gesundheit glänzte
Vom Gesicht ihm, und aus seinen Augen
Sprach die liebevollste Feuerseele.
„Diesen Jüngling", sprach er zu dem Bischof,
„Nimm in deine Hut! Mit deiner Treue
15. Stehst du mir für ihn! — Hierüber zeuge
Mir und dir vor Christo die Gemeine!"
Und der Bischof nahm den Jüngling zu sich,
Unterwies ihn, sah die schönsten Fruchte
In ihm blühn, und weil er ihm vertraute,
20. Ließ er nach von seiner strengen Aufsicht.
Und die Freiheit war ein Netz des Jünglings;
Angelockt von süßen Schmeicheleien,
Ward er müßig, kostete die Wollust,
Dann den Reiz des fröhlichen Betruges,
25. Dann der Herrschaft Reiz; er sammelt' um sich
Seine Spielgesellen, und mit ihnen
Zog er in den Wald, ein Haupt der Räuber.
Als Johannes in die Gegend wieder
Kani, die erste Frag' an ihren Bischof
30. War: „Wo ist mein Sohn?" — „Er ist gestorben!"
5. Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schallt nur hinauf in die