Full text: (6., 7. [und 8.] Schuljahr) (Teil 4)

Ungemach zu härten. In Sturm und Regen lebt er der frohen 
Hoffnung, daß bald wieder milder Sonnenschein und guter Wind 
kommen werde. Allein, auch wenn die Zeit der Prüfung kommt, 
wo diese Hoffnung fehlschlägt, ist das Beispiel des Befehls— 
habers und der Offiziere hinreichend, um den Mut des ge— 
iäuschten Seemannes aufrecht zu erhalten. Georg Forster. 
123. Sprüche. 
„Unaufhaltsam enteilet die Zeit!“ — Sie sucht das Beständ'ge. 
Sei getreu, und du legst ewige Fesseln ihr an. 
Teuer ist mir der Freund, doch auch den Feind kann ich nützen; 
zeigt mir der Freund, was ich kann, lehrt mich der Feind, was 
ich soll. 
In den Ocean schifft mit tausend Masten der Jüngling; 
still auf gerettetem Boot treibt in den Hafen der Greis 
Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes 
werden, als dienendes Glied schließ' an ein Ganzes dich an! 
Willst du dich selber erkennen, so sieh, wie die andern es treiben. 
Willst du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz. 
Es liebt die Welt, das Strahlende zu schwärzen 
und das Erhab'ne in den Staub zu ziehn. 
Unrecht leiden schmeichelt großen Seelen. 
Das Leben ist der Güter höchstes nicht; 
der übel größtes aber ist die Schuld. 
Das eben ist der Fluch der bösen That, 
daß sie fortzeugend Böses muß gebären. 
Eines Mannes Tugend 
erprobt allein die Stunde der Gefahr. 
Der Siege göttlichster ist das Vergeben. 
Die Hauptsache ist der Fleiß; denn dieser giebt nicht 
nur die Mittel des Lebens, sondern er giebt ihm auch 
seinen alleinigen Wert. 
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