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herabgeschwemmten Pelsenschutts, nun seit Jahrhunderten
schon mit fruchtbarem Erdreich, Wiesen und Gebüschen
bekleidet.
Auch in der Mitte der Thäler werden zuweilen deren
Ebenen plöõtzlich von schroffen Hügeln unterbrochen. Ein
Wãldehen, eine Burgruine, darauf ein Kreuz für die Andacht
hingepflanzt, sohmüekt malerisech die plötzliche Anhöhe. Es
sind Reste uralter Bergsturze, als sich, von den Kämmen
und PFirsten der Alpen, Pelsenmassen lösgeten in Tagen, von
denen kein Sterblicher mehr weils.
Der Wechsel der Landschaftsgebilde in den rhätischen
Thãlern stellt sich so reich dar, wie irgendwo in der Schweiz,
aber oft weit überraschender und grossartiger. Ein Tag
genügt, um von den Rebengeländen, Kornfeldern, Obsthainen
und Kastanienwäldern des wärmeren Himmelsstriebs in die
Eisgefilde Spitzbergens überzugehn; ein blosses Menden des
Antlitzes genügt, sich von einer Gegend voller lieblichen
Behaglichkeit in die des Entsetzens zu verlieren. Das Schöne
und Grausenhafte ist phantastiseh zusammengereiht. Stunden-
lange Wildnisse, auf Klippenwegen, zwischen Pelsblöcken,
Tannenwäldern, donnernden Giessbächen und schwindel-
erregenden Höhen und Abgründen, versetzen uns in ein lachen-
des Thal voller Herden, Hütten und Dorfschaften. Die Hluren
weiter, üppiger Gegenden, unter dem mildesten Himmel, sind
von gewaltigen Strömen zerrissen. Am Rande der Wolken
schimmern Kirchen und einsame Höfe im Himmelsglan-
zwischen Saatfeldern und Wiesen. Im Thalgrund aber, bald
links, bald rechts, bald am Fuls, bald an den Rippen der
Berge, erheben Burgen romantisch ihre alten Gemäuer und
zerfallenen Warttürme. Man zählt solcher Denkmale längst-
vergangener Adelsherrlichkeit bei hundert und achtzig ver-
schiedene. Nur noch einige derselben haben sieb bewohnbar
erhalten.
Den Zauber des erstaunlichen Wechsels zu vergrölsern,
werden selbst Zeit und Witterung dienstbar. Die Physiogno-
mie der Landschaft kKann sieb an einem Tage binnen weni-
gen Stunden verwandeln. Wir bewundern noch bei reinem
Himmel das kollosale Prachtbild der Gebirgslandschaft mit
hren zabllosen Ortschaften, Höhen, Kirchen und Ruinen.
Mes sehwebt da wie auf Luft, mit Duftfarben gemalt. Das
Auge verliert sich in der schönen Hügelwelt bis zu den
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