Full text: (6., 7. [und 8.] Schuljahr) (Teil 4)

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stets die Purcht der Menschen erweckt, da es nicht nur mit 
Hagel, Wasserfluten und Sturm oft das Digentum des Menschen 
bedroht, sondern eben dureh den Blitz sowohl das Haus als 
auch das eigene Leben gefährdete. Man sah voll Bangigkeit 
jedem neuen Blitze entgegen und suchte in der Angst nach 
allen möglichen, abergläubischen Mitteln, um ihn vom eigenen 
Haupte abzulenken. Da wies der Amerikaner Eranklin nach, 
dass der Blitz nichts anderes sei, als eine Ausgleichung der 
Elektricitüten in Wolke und Erde. Ur leitete die Dektrici- 
tät aus einer Gewitterwolke dadureh zur Erde hernieder, dals 
er einen Papierdrachen, wie ihn die Kinder siceh fertigen, bis 
in die tiefstenende Wolke steigen liess. Da sieh nun die 
Elektricität der Wolke in dem nassen Bindfaden des Drachens 
bis zur Erde herabzog, so erkannte Franklin, dals man durch 
geeignete Leiter den Blitz ebenso gut beherrschen könne, wie 
den Funken einer Elektrisiermaschine. BEin solcher Leiter der 
Elektricitäten ist für das Haus der Blitzableiter. Beim Blitæ 
ableiter sind drei Hauptstücke zu unterscheiden: die Auffange- 
stange, die Leitung und die Ableitung. Die eisernen Auf- 
fangestangen werden an ihrer oberen Spitze mitunter mit 
einer vergoldeten Kupferhülse versghen, manche haben eine 
Spitze aus Platina. Gewöhnlich rechnet man, dass eine Auf- 
fangestange für einen Kreis von 1520 m im Durchmesser 
als Schutz ausreiche, d. h. doppelt so weit in wagerechter 
Richtung als ihre Höhe beträgt. Die Leitungsstangen laufen 
von der Auffangestange auf dem Giebel des Gebäudes ent- 
lang und von da hinab nach der Erde. Die Leitungsstangen 
werden dureh eiserne Dräger festgehalten. Bei letzteren so- 
wohbl wie bei der Auffangestange muls darauf gesehen wer- 
den, dass die Stellen, an welchen sie im Holzwerk des Daches 
befestigt sind, durch Metallscheiben gegen das Eindringen des 
Wassers gut geschützt sind. Von grölster Wicehtigkeit ist 
es aber, dass alle Teile der letzteren in innigem Verbande 
untereinander stebhen, und dals der Rost nicht überband 
nimmt. Um letzteren abzuhalten, erhält das BDisen einen 
schũützenden Anstrich. 
Das untere Ende des Blitzableiters muss bis zu den 
immerwährend feuchten Erdschicehten geleitet werden. Ist ein 
Brunnen in der Nähe, so wahlt man desen als Endpunkt und 
nimmt, um das Rosten zu verhüten, als Endstück der Leitund 
einen Kupferstreisen. 
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