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Auf dem achten Felde sah man ein anmutiges Dhal.
Silberne Schafe durchschwärmten es, und mit grosser Kunst
hatte Hephästos das Hirtengeheg, die Ställe und Hütten und
den die Herde überschauenden Hirten aus Gold und Silber
gebildet.
Auf dem neunten Felde war ein Tanz dargestellt. Jüng-
linge und Jungfrauen hielten sich in langen Reihen bei den
Händen. Die Jungfrauen trugen Kräünze auf den lockigen
Häuptern, die Jünglinge hatten goldene Schwerter mit silber-
nen Scheiden an der Seite. Dem lieblichen Tanze schauete
eine frõöhliche Menge Volkes zu. Ein göttlicher Sänger stand
zur Seite und rübrte die goldbesaitete Harfe.
Das zehnte Feld, das den äulsersten Rand des Bildes um-
lief, stellte den gewaltigen Strom Oceanus vor. — Nachdem
Hephästos mit Götterkunst den herrlichen Schild vollendet
hatte, schuf er den Harnisch, der heller schimmerte, als des
Feuers Glanz Auch bereitete er einen gewaltigen Helm und
setzte einen goldenen Busch darauf. Zuletzt schuf er noch
goldene Schienen.
Alles legte er jetzt in die Arme der Meergöttin. Erohen
Herzens empfing diese das Waffengeschmeide, das selbst im
Dunkel der Nacht hell strablte, und schwebte mit Adlers-
schnelle nieder vom Olympos. —
14. Die Wolken.
An einem heißen Sommermorgen stieg ein kleines Wölkchen
aus dem Meere auf und zog leicht und freudig wie ein blühen—
des, spielendes Kind durch den blauen Himmel und über das
weite Land, das nach langer Dürre verbrannt und traurig
dalag.
Wie die kleine Wolke so dahinschwamm, sah sie unten die
armen Menschen im Schweiße ihres Angesichts sorgenvoll arbeiten
und sich abmühen, während sie doch selbst von Sorge und Mühe
nichts wußte und vom lichten Morgenhauch einer reinen CLuft
ganz von selbst fortgetrieben ward.
„Ach,“ sprach sie da, „könnte ich doch für die guten, armen
Menschen da unten etwas thun, ihre Mühe erleichtern, ihre
Sorgen verscheuchen, den Hungrigen Nahrung verschaffen, die
Durstigen erquicken!“ — —
Und der Tag schritt immer weiter vor, und die Wolke ward