Full text: (6., 7. [und 8.] Schuljahr) (Teil 4)

24 
Auf dem achten Felde sah man ein anmutiges Dhal. 
Silberne Schafe durchschwärmten es, und mit grosser Kunst 
hatte Hephästos das Hirtengeheg, die Ställe und Hütten und 
den die Herde überschauenden Hirten aus Gold und Silber 
gebildet. 
Auf dem neunten Felde war ein Tanz dargestellt. Jüng- 
linge und Jungfrauen hielten sich in langen Reihen bei den 
Händen. Die Jungfrauen trugen Kräünze auf den lockigen 
Häuptern, die Jünglinge hatten goldene Schwerter mit silber- 
nen Scheiden an der Seite. Dem lieblichen Tanze schauete 
eine frõöhliche Menge Volkes zu. Ein göttlicher Sänger stand 
zur Seite und rübrte die goldbesaitete Harfe. 
Das zehnte Feld, das den äulsersten Rand des Bildes um- 
lief, stellte den gewaltigen Strom Oceanus vor. — Nachdem 
Hephästos mit Götterkunst den herrlichen Schild vollendet 
hatte, schuf er den Harnisch, der heller schimmerte, als des 
Feuers Glanz Auch bereitete er einen gewaltigen Helm und 
setzte einen goldenen Busch darauf. Zuletzt schuf er noch 
goldene Schienen. 
Alles legte er jetzt in die Arme der Meergöttin. Erohen 
Herzens empfing diese das Waffengeschmeide, das selbst im 
Dunkel der Nacht hell strablte, und schwebte mit Adlers- 
schnelle nieder vom Olympos. — 
14. Die Wolken. 
An einem heißen Sommermorgen stieg ein kleines Wölkchen 
aus dem Meere auf und zog leicht und freudig wie ein blühen— 
des, spielendes Kind durch den blauen Himmel und über das 
weite Land, das nach langer Dürre verbrannt und traurig 
dalag. 
Wie die kleine Wolke so dahinschwamm, sah sie unten die 
armen Menschen im Schweiße ihres Angesichts sorgenvoll arbeiten 
und sich abmühen, während sie doch selbst von Sorge und Mühe 
nichts wußte und vom lichten Morgenhauch einer reinen CLuft 
ganz von selbst fortgetrieben ward. 
„Ach,“ sprach sie da, „könnte ich doch für die guten, armen 
Menschen da unten etwas thun, ihre Mühe erleichtern, ihre 
Sorgen verscheuchen, den Hungrigen Nahrung verschaffen, die 
Durstigen erquicken!“ — — 
Und der Tag schritt immer weiter vor, und die Wolke ward
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.