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b. Fabeln nach gegebenen Sprich¬
wörtern.
a. Armut schläft sicher. Ein Wanderer
zieht singend durch den Wald. Ein
Räuber sieht ihn: Der hat kein Geld;
sonst hätte er Sorgen. 1>. Eigenruhm
ist Spottes wert. Eine Katze rühmt
dem Fuchs ihre außerordentlichen Ver¬
dienste um die Menschen und beklagt
sich über den Undank derselben. Ant¬
wort des Fuchses. (Götzinger) c. Mit
gefangen mit gehangen! Kraniche und
wilde Gänse fressen einem Bauern das
Korn im Felde ab. Erzürnt stellt er
ein Netz auf und säugt die Vögel,
unter ihnen aber auch einen Storch.
Verteidigung des Storches : er sei weder
Gans noch Kranich und fresse auch
keine Körner. Entgegnung des Bauern.
6. Wie gewonnen, so zerronnen. Ein
kleiner Hund stiehlt ein Stück Fleisch;
ein großer Bulldogg überfällt ihn und
entreißt es ihm. Traurig seufzt der
Kleine: „Wie gewonnen, so zerronnen."
(Sommer.)
II. Erzählungen.
a. Schema für Erzählungen.
1. Die handelnden Personen; Ort und
Zeit der Handlung, (Qnis? nl>i?
quando ?)
2. Die Begebenheit selbst:
a. Ursachen und Veranlassungen;
Beweggründe der handelnden
Personen. (Our?)
st. Fördernde und hemmende Um¬
stände, die in den handelnden Per¬
sonen oder in äußeren Verhält¬
nissen (Ort und Zeit, Stärke oder
Schwäche der wirkenden und ent¬
gegenstehenden Kräfte u. dgl.)
liegen können, (Qnibusauxiliis?)
c. Die Thatsache nach ihrem Verlauf
und der Art und Weise, wie die
einzelnen Momente derselben her¬
vorgerufen werden. (Quid? quo-
modo ?)
d. Folgen, günstige oder ungünstige,
für die handelnden Personen so¬
wohl wie für andere.
b. Freie Wiederenahlnng eines
gegebenen Stoffes.
1. Der Schüler liefert aus größeren
Erzählungen einen kurzen, aber zu¬
sammenhängenden Auszug.
2. Eine kürzere Erzählung wird durch
genauere Angabe der Motive, durch
Einflechtung und Beschreibung von
Nebenumständen erweitert.
a. Vergl. Lesebuch S. 20 Nummer
29-33.
d. Bias. Der weise Bias befand
sich einst mit einer Reihe von
gottlosen Menschen zu Schiffe.
Als nun ein Sturm ausbrack,
flehten auch jene Gottlosen laut
zu den Göttern um Hülfe. Da
sagte Bias :„Schweiget doch, da¬
mit die Götter nicht hören, daß
ihr auf dem Schiffe seid."
3. Der iu allgemeinen Umrissen gege¬
bene Stoff wird ausführlich zur Dar¬
stellung gebracht.
a. Ein Edelmann erwartet eine
Erbschaft von einem Oheim, den er
aber nie besucht. Der Edelmann setzt
einen Freund zum Haupterben ein
und übergiebt ihm das Testament
mit der Bedingung, dasselbe nicht
eher zu eröffnen, als bis er gestor¬
ben sei. Später macht er aber ein
zweitesTestamcnt,in welchem er seinen
Neffen zum Hanpterben einsetzt und
seinem Freunde bloß ein größeres
Legat anweist. Nach dem Tode des
Oheims verbrennt der Neffe dieses
Testament, um dem Freunde des Ver¬
storbenen das Legat zu entreißen, da
erja ohnedies als nächster Verwandter
gesetzlicher Erbe ist. Nun aber kommt
des Oheims Freund mit dem ersten
Testamente. Der Neffe gesteht seinen
Betrug, klagt, wird aber vor Gericht
abgewiesen. l>. Vaterlandsliebe. Wäh¬
rend eines Krieges wird ein Bauers¬
mann gefangen genommen. Ec soll
die Stellung seiner Landsleute ver¬
raten : er weigert sich trotz der Ver¬
sprechungen, die ihm gemacht werden.
Man führt ihn vor den General, der
ihn mit sofortigem Tode bedroht.
„Wohlan, ich sterbe als rechtschaffener
Unterthan und brauche nicht Landes¬
verräter zu werden." Was thut dar-