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Fischer.
Und hat uns die alte Form zerspalten,
Daß wir den Odem angehalten,
5. Sprach zu den einen: „Dort seid ihr,"
Sprach zu uns andern: „Hier sind wir,"
Beging den Triumph über Frankreichs Massen
Und hat uns das neue Reich erschaffen.
6. Da ward gestaunt, gehofft, geflucht,
Er aber hat seinen Weg gesucht
Und sprach nach dem Franzosenkrieg:
„Nun, Deutsche, suchet daheim den Sieg,
7. Die ihr getan den Blitz und Schlag,
Seht, was zu Hause halten mag;
Wie viel ist in der Welt Geschwätz!
Ein ander Ding ist ein Gesetz." .
8. Doch die Weisheit, die sich von heute schrieb,
Die warf ihn durch das Rednersieb
Und meinte so und anderswie,
Dieweil er anders war denn sie.
s. Befehdet ihn denn und zerstampft die Bahn,
Die er euch selber aufgetan,
Wenn ihr nicht scheut vor des Mannes Ruf,
Der gestern unsere Zeit erschuf,
10. Der jedem sein Teil erwog und maß,
Das Nahe und Ferne verbunden las,
Hielt Wage und Zügel in ehrner Hand,
Verbannte den Krieg und den Unbestand,
11. Daß selbst die Fremde den Ruf begann:
„O, wär' er der unsre, solch ein Mann,
Der, unbekümmert um Haß und Lob,
Sein Volk zur gefürchteten Macht erhob!"
12. Die Gewaltigen lauschten auf seinen Rat,
Nationen staunten ob seiner Tat,
Ob der verwegenen Leidenschaft
In der unzerbrechlichen Menschenkraft.
13. Und hätt' er gefehlt und grob gefehlt,
Der Große ist grob, weil er nicht verhehlt,
Die Welt erzittert, wenn er fällt —
Und zittert nicht, wenn er sie hält.