Full text: Gedichtsammlung für UIII bis UII der Vollanstalten oder Klasse III bis I der 6stufigen Anstalten (Teil 6, [Schülerband])

Hebbel. 
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ß. Schleicht fort, so leis es immer kann, 
Und schließt die Türe sacht 
Und lauscht von Zeit zu Zeit daran, 
Ob Mutter noch nicht wacht. 
8. Juli 1834. Sämtliche Werke, VI, S. 189 f. 
176. Abendgefühl. 
l- Friedlich bekämpfen 
Nacht sich und Tag. 
Wie das zu dämpfen, 
Wie das zu lösen vermag! 
3. Freude wie Kummer, 
Fühl' ich, zerrann, 
Aber den Schlummer 
Führten sie leise heran. 
2- Der mich bedrückte, 
Schläfst du schon, Schmerz? 
Was mich beglückte, 
Sage, was war's doch, mein Herz? 
17. Okt. 1858. 
4. Und im Entschweben, 
Immer empor, 
Kommt mir das Leben 
Ganz wie ein Schlummerlied vor. 
Sämtliche Werke, VI, S. 226."-, 
177. Das alte Haus. 
i. Der Maurer schreitet frisch heraus, 
Er soll dich niederbrechen; 
Da ist es mir, du altes Haus, 
Als hörte ich dich sprechen: 
„Wie magst du mich, das lange Jahr' 
Der Lieb' und Eintracht Tempel war, 
Wie magst du mich zerstören? 
2. Dein Ahnherr hat mich einst erbaut 
Und unter frommem Beten 
Mit seiner schönen, stillen Braut 
Mich dann zuerst betreten. 
Ich weiß um alles wohl Bescheid, 
Um jede Lust, um jedes Leid, 
Was ihnen widerfahren. 
3. Dein Vater ward geboren hier 
In der gebräunten Stube, 
Die ersten Blicke gab er mir, 
Der muntre, kräft'ge Bube. 
Er schaute auf die Engelein, 
Die gaukeln in der Fenster Schein, 
Dann erst auf seine Mutter. 
4. Und als er traurig schlich am Stab 
Nach manchen schönen Jahren,
	        
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