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Schönaich-Carolath.
Reich wie an Wasser deine Flut
Ist Deutschland ja an Heldenblut."
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein.
5. „Solang' ein Tröpfchen Blut noch glüht,
Noch eine Faust den Degen zieht
Und noch ein Arm die Büchse spannt.
Betritt kein Welscher deinen Strand."
Lieb Vaterland, magst ruhig sein,
Fest steht und treu die Wacht am Rhein.
6. Der Schwur erschallt, die Woge rinnt,
Die Fahnen flattern in den Wind.
Am Rhein, am Rhein, am deutschen Rhein
Wir alle wollen Hüter sein!
Lieb Vaterland, magst ruhig sein.
Fest steht und treu die Wacht am Rhein.
November 1840. Deutsche Lieder, S. 19 f.
€mi( von Schönaieh-Larolath.
389. Daheim.
1. Ein Weg durch Korn und roten Klee,
Darüber der Lerche Singen,
Das stille Dorf, der Helle See,
Süßes Wehen, frohes Klingen,
2. Es wogt das Korn im Sonnenbrand,
Darüber die Glocken schallen —
Sei mir gegrüßt, mein deutsches Land,
Du schönstes Land vor allen.
Dichtungen, S. 28t.
390. O Deutschland!
1. Mondschein und Giebeldächer
In einer deutschen Stadt —
Ich weiß nicht, warum der Anblick
Mich stets ergriffen hat.
2. Dort drüben bei Lampenscheine,
Da starrt ein Jüngling ins Licht
Und schwärmt und schluchzt und empfindet
Sein erstes und bestes Gedicht.