Schwab.
3. Dort sitzt eine junge Mutter,
Die wiegt ihr Kind zur Ruh',
Sie lächelt und sinnt und betet
Und singt ein Lied dazu.
-t. Es blickt auf die mondhellen Giebel
Tiefsinnend ein Greis hinaus,
Er hält in der Hand eine Bibel,
Drin liegt ein welker Strauß.
5. Die Bäume rauschen, es funkeln
Die Sterne ab und zu;
Dort unten liegen die dunkeln
Häuser in tiefer Ruh.
6. Es plätschert in alter Weise
Am Simonsplatze der Born,
Von weitem tutet leise
Der Wächter in sein Horn . . .
7. O! Deutschland, mir hat's gefallen
In manchem fremden Land —
Dir aber hat Gott vor allen
Das beste Teil erkannt.
«. Du lebst und schwärmst und dämmerst
In tiefer Seelenruh,
Wenn du dein Eisen hämmerst,
Erklingt ein Lied dazu.
9. O lasse dir niemals rauben
Die alte Schwärmerei
Für Frauen, für Freiheit und Glauben —
Bleib unentwegt dabei!
10. Daß du vom Born der Sage
Mögst schöpfen Frömmigkeit
Und Kraft zu wuchtigem Schlage
Nun und in Ewigkeit.
Dichtungen, S. 283 f.
Gustav Schwab.
391. Das Mahl zu Heidelberg
l. Bon Württemberg und Baden
Die Herren zogen aus,
Bon Metz des Bischofs Gnaden
Vergaß das Gotteshaus;
Sie zogen aus zu kriegen
Wohl in die Pfalz am Rhein,
Sie sahen da sie liegen
Im Sommersonnenschein.