Bürger.
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Maria und Joseph! Wie hotzelt Ihr ein!
Mein Sixchen! Es muß Euch was angetan sein." —
17. „Ach, guter Hans Bendix, so muß sich's wohl schicken.
Der Kaiser will gern mir am Zeuge was flicken
Und hat mir drei Nüss' auf die Zähne gepackt,
Die schwerlich Beelzebub selber wohl knackt.
1«. Zum ersten: Wann hoch er im fürstlichen Rate
Zu Throne sich zeiget im Kaiserornate,
Dann soll ich ihm sagen, ein treuer Wardein,
Wieviel er wohl wert bis zum Heller mag sein.
is. Zum zweiten soll ich ihm berechnen und sagen,
Wie bald er zu Rosse die Welt mag umjagen,
Um keine Minute zu wenig und viel!
Er meint, der Bescheid darauf wäre nur Spiel.
20. Zum dritten, ich ärmster von allen Prälaten,
Soll ich ihm gar seine Gedanken erraten;
Die will er mir treulich bekennen; allein
Es soll auch kein Titelchen Wahres dran sein.
21. Und kann ich ihm diese drei Fragen nicht lösen,
So bin ich die längste Zeit Abt hier gewesen;
So läßt er mich führen zu Esel durchs Land,
Verkehrt, statt des Zaumes den Schwanz in der Hand." —
22. „Nichts weiter?" erwidert Hans Bendix mit Lachen,
„Herr, gebt Euch zufrieden, das will ich schon machen.
Nur borgt mir Eur Käppchen, Eur Kreuzchen und Kleid,
So will ich schon geben den rechten Bescheid.
23. Versteh' ich gleich nichts von lateinischen Brocken,
So weiß ich den Hund doch vom Ofen zu locken.
Was ihr euch, Gelehrte, für Geld nicht erwerbt,
Das hab' ich von meiner Frau Mutter geerbt."
24. Da sprang wie ein Böcklein der Abt vor Behagen.
Mit Käppchen und Kreuzchen, mit Mantel und Kragen
Ward stattlich Hans Bendix zum Abte geschmückt
Und hurtig zum Kaiser nach Hofe geschickt.
25. Hier thronte der Kaiser im fürstlichen Rate;
Hoch prangt' er mit Zepter und Krön' im Ornate:
„Nun sagt mir, Herr Abt, als ein treuer Wardein,
Wieviel ich jetzt wert bis zum Heller mag sein." —