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5. Ich drehe mich auf einer Scheibe,
Ich wandle ohne Rast und Ruh'.
Klein ist das Feld, das ich umschreibe,
Du deckst es mit zwei Händen zu.
Doch brauch' ich viele tausend Meilen,
Bis ich das kleine Feld durchzogen,
Flieg' ich gleich fort mit Sturmes Eilen
Und schneller als der Pfeil vom Bogen.
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6. Ein Gebäude steht da von uralten Zeiten,
Es ist kein Tempel, es ist kein Haus;
Ein Reiter kann hundert Tage reiten,
Er umwandert es nicht, er reitet's nicht aus,
Jahrhunderte sind vorübergeflogen,
Es trotzte der Zeit und der Stürme Heer;
Frei steht es unter dem himmlischen Bogen,
Es reicht in die Wolken, es netzt sich im Meer.
Nicht eitle Prahlsucht hat es getürmet,
Es dienet zum Heil, es rettet und schirmet;
Seinesgleichen ist nicht auf Erden bekannt,
Und doch ist's ein Werk von Menschenhand.
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Friedrich Schiller, a. a. O., S. 278.
7. Es ist die wunderschönste Brück', SchmücktmichnichtdasfremdeLicht,
Worüber noch kein Mensch ge- Siehst du nicht mein Angesicht.
gangen;
Doch ist daran ein seltsam Stück,
Daß über ihr die Wasser hangen
Und unter ihr die Leute gehn
Ganz trocken und sich froh ansehn,
Die Schiffe segelnd durch sie ziehn,
Die Vögel sie durchfliegen kühn;
Doch stehet sie im Sturme fest,
Keinen Zoll noch Weggeld zahlen
läßt.
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Karl Simrock, Das deutsche Rätselbuch, Frank¬
furt a. M. (Winter)2, o. I., Nr. 34.
9. Wind und Wasser geben
Mir allein das Leben,
Speise nehm' ich nie zu mir,
Deine zubereit' ich dir.
Doch mach' ich auch Charaden.
I. P. Hebel, a. a. O., II. S. 221.
11. Wer kann mir meinen Namen
sagen?
10. Ich helfe Kisten laden,
Karl Simrock, a. a. O., Nr. 10.
8. Mein Gesicht
Ist geschmückt mit fremdem Licht;
10. die Charade: Silbenrätsel.