Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Als meine Recken begehrten von Amelungenland, 
Ihr solltet aus dem Saale hergeben Rüdeger, 
a hättet ihr nichts als Spotten getrieben ihr Recken hehr.“ 
Da shrach der Vogt vom Rheine: Sie wollten mit sich tragen 
Den Rüdeger da drinnen und das ließ ich versagen; 
errn Etzel nicht den deinen, war das zum Leid gethan, 
is daß der Degen Wolfhart darob zu schelten be aun.“ 
Da spräch der Held von Berne: „Es muß nun ih sein; 
Um deiner Tugend willen, edler Fürst vom Rhein, 
Mache gut den Jammer, den du mirx angethan 
Und gib in hide Sühne, daß ich sie nehmen kann. 
Ergib dich mir zum Geisel, du selher und dein Mann, 
So will ich dich behüten, so gut ich immer kann, 
Daß Dir im Hunnenlande keiner etwas thut; 
Du sollst an mir nichts finden, als Treue stät und ur 
„VNicht wolle Gott vom Himmel,“ sprach Hagen da, der Held, 
Daß sich an dich ergeben zwei Degen auserwählt, 
Die beide noch so wehrhaft gewaffnet vor dir stehn 
Und noch so frei, und ledig vor ihren Feinden gehn.“ 
„Ihr sollt es nicht verschwörxen,“ sprach aber Dieterich, 
Auhen und uen ihr beide habet mich 
So bitterlich beschweret im Herzen und im Mut; 
Wollt ihr es mir vexgüten, das wäre recht und gut. 
Ich geh euch meine Treue und sicherliche Hand, 
ich mit euch nach Hause will reiten in euer Land, 
In Ehren euch geleiten, oder ich eg tot;: 
u zu Liebe will ich vergessen all die Not.“ 
„Des laßt euch nicht 33 sprach von Tronek Hagen, 
Nicht soll man von uns beiden die böse Märe sagen, 
Daß sich an euch exgahen zwei Männer kühn wie wir, 
Es steht ja bei euch selber nur Hildebrand noch hier.“ 
„So laäßt mich hören, Hagen,“ sprach Dieterich von Bern, 
„Was ihr vorhin sprachet zu Gunther, eurem Herrn, 
s⸗ ihr mich saht gewaffnet euch beiden ent enhn; 
Ihr sagtet, ihr wollt alleine im Streite 33 estehn.“ 
Ja das leugnet niemand,“ sprach Hagen, der Degen, 
Ich will es hier versuchen, mit meinen starken shen, 
Es sei denn, daß mir breche das Nibelungenschwert; 
Mich hat's erzürnet, daß man zu Geiseln uns begehrt.“ 
Als Dieterxich da hörte Hagens grimmigen Mut, 
Aufzuckte seinen Schildrand der schnelle Degen gut; 
Wie schnell ihm Hagen entgegen die Stiege niedersprang! 
Wie laut auf Dietrichs Helme das Nibelungenschwert erklang! 
Da wußte wohl Dietrich, daß der Burgundenmann 
Gar nn utes wäre; zu schirmen n 
Von Bern der kühne Recke vor grauenvollen Schlägen, 
Gar wohl erkannt' er ogrn den ritterlichen Degen. 
Auch bangte ihm vor Balmung, das war stark genug, 
Bis ex nach manchem Schlage, den er ihm listig schlüg, 
Den Helden von Troneke im Streite doch bezwaäͤng: 
Er schlug ihm eine Wunde tief genug und lang. 
Da dachte der Herre Dietrich; „Jetzt bist du in der Not; 
J hätt' es wenig Ehre, lägst du vor mir tot; 
will es so versuchen, ob ich rr kann 
ich mix zꝛ einem Geisel“, und neue Sorge begann. 
Den Schild ließ er fallen, seine Stärke die war groß,
	        
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